Samstag, 12. Oktober 2013

Tabu

Die Löcher im Weltbild einer Sprache verweisen auf die in ihr wirksamen ungeschriebenen Verbote.
Zwar kann dieser Ort, an dem angeblich nichts ist, durchaus gedacht werden, aber offiziell ist er ein Unbetretbares, Adyton.
Beispielsweise nennt man einen von seinen Affekten mehr oder weniger angenehm Gebeutelten treffend einen Getriebenen.

Seltsamerweise weist die Verwortung der Gefühlswelt am anderen Ende der Skala ein Loch auf: Einen unter dem Druck seiner moralischen Emotionen Laborierenden nennt man keineswegs einen Gepressten.


Solche Löcher und Verliese werden statt dessen den darin Schmachtenden mit Orden verborgen.


Bin bis zum 23. huius in den polnischen Beskiden. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen