Freitag, 31. Oktober 2014

Reichtum und Macht

Die Welt teilt sich ein in Bravheimer, die gebraucht werden wollen, und Fiesheimer, die damit Missbrauch treiben.
Warum das so ist, frage die Moral.
Warum das so sein muss, die Soziologie, oder jedes andere Glaubensbekenntnis.

Sieg

Mir ist kein historischer Sieg bekannt, der nicht als das Resultat der richtigen Moral verkauft worden wäre.
Populäre Verwechslung von überlegener Gewalt mit ihrer ideellen Begleiterscheinung.

Die Mär vom Zimmermädchen und dem Millionär

Nach Maßgabe der Rentabilität fallen sämtliche mir bekannten Tugenden unten durch.
Dennoch hält sich der populäre Mythos einer Tugendhaftigkeit, die etwas abwirft.
Man nehme sich also doch lieber den Moralcodex der zweckorientierten Mittelreichen* zu Herzen.


*Mittelreiche = nicht gemäßigt Wohlhabende, sondern die Brüder und Schwestern von uns Mittellosen

Sonntag, 26. Oktober 2014

Ketman

Dieser persische Begriff steht für eine von hochgemuten Sklaven gepflegte Sprache, die sich hervortut durch ihre Formulierungskontorsionen an die Meinung der Obrigkeit unter Hintanstellung jedes klärenden eigenen Gedankens.


Diese Willfährigkeit leistet sich zudem die Selbsttäuschung, sie befinde sich im intellektuellen Widerstand.

Um Werbung mit seiner Meinung zu laufen,

muss man erst mal ganz schön ego-zentriert sein.
Für den Erwerb von Wissen würde eine schlichte Sach-Orientiertheit genügen.



Freudscher Verleser


Ich weiß ja auch nicht, aber immer wenn irgendwo Uniformierter steht,
lese ich immer erst mal so vor mich hin: Uninformierter.


Ähmmm,bin mal eben für eine Woche am Genfer See.Bis die Tage also.´Schüss.

Freitag, 24. Oktober 2014

Der Spitzel

erfährt vom Schlüsselloch bis zur Computerüberwachung

nichts anderes als die makellose Schande des Menschseins

unter seiner keiner Rechtfertigung bedürftigen Kontrollhoheit.


Die heutige Funktionselite

der deutschen Wirtschaft hieß früher mal Wehrwirtschaftsführer.

Wer weiß?

Die Wirtschaft ist doch jetzt schon die wahre Demokratie.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Rechtsstaat

ist beispielsweise dann, wenn die Gesetzgebung dafür sorgt, dass nur unter Einhaltung sehr kleinteiliger Vorschriften und Bedingungen ein Parteiausschlussverfahren in Gang gesetzt werden kann.

Ein Unrechtsstaat läge dann vor, wenn die Gesetzgebung im Falle einer erkannten schädlichen Selbstknebelung zur Novellierung des Procederes schritte, damit so ein rassistischer Pöbler wie Sarrazin nicht einvernehmlich in der Partei verbleiben kann.




Banalität des Bösen

Es gab keinen spezifischen Unterschied zwischen“ einem von den amerikanischen Drohnen kollateral „erschossenen alten Mann und seinem Altersgenossen, der ein Dutzend Jahre später am Krebs starb.“

Wenn man die USA für einen Krebs hält.

Und die ungefragten Beteiligten mal draußen vor lässt.

(Mit Dank an Andrzej Szczypiorski)


Wussten Sie eigentlich schon,

dass Arbeitslosigkeit, Mangelernährung und der fehlende Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Versorgung nichts mit Gewalt zu tun haben?

Die Flucht aus solchen Verhältnissen aber auf die wuchtige Gewalt der freiheitlich durchdemokratisierten von Grund aus Ordentlichen trifft?

Bei denen sagen ihnen schon die sprachlosen Bilder der Verkehrsschilder, wo es lang geht.
Und über das Gequatsche der Graffiti muss man nur wissen, dass sie keine behördliche Genehmigung haben.


„Diese Terroristen

hassen uns doch bloß für unsere Freiheit...“,

-gennaaauuu!-
nämlich diese ohnmächtigen Scheißer
in ihren Völkereien
mit unserer geballten Gewalt
zu terrorisieren.

„Mehr Ernährungsberatung! Mehr Verbraucherzentralenberatung!...“

schreien die einen.

Von rechts her´ ich:
Jupheidija, juphijda,
Gott, der Gnäd´ge, ist stets nah.
Wirft er uns auch in den Dreck,
Zieht er uns draus wieder weg.
Setzt er uns auf trocken Brot,
Hilft er wieder aus der Not.
Jupheidija, juphijda,
Gott, der Gnäd´ge, ist stets nah.

(Quelle: Jaroslaw Hašek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk)

Da bin mal lieber ganz leise und blogge so vor mich hin.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Widerlingsstandkämpfer

Sie meinen, das gäbe es nicht?Dann haben Sie noch nicht Gaucks Selbststilisierung in seinen biographischen Reminiszenzen zur Kenntnis genommen.



Ich hasse die Moral,

solange sie nichts ist als der flinke, leicht zuhandene Ersatz für nicht stattfindendes Beschäftigen mit der zu durchdenkenden Sachlage.

Was uns aber derzeit über die schmutzigen Kriege an der „Peripherie“ erzählt wird, wo die Anzahl der Kriegstoten des Dritten Weltkriegs sich stetig der des Leichenhaufens des Zweiten nähert, lässt mich wünschen, es gäbe tatsächlich eine Moral, die nicht identisch wäre mit dem täglichen, freiwilligen Antreten auf dem Kasernenhof und der Erfolgsberichterstattung der Abendnachrichten.

Man übe das soeben Angeregte mal versuchsweise am Beispiel des „fairen Lohns“.

Peripherie

Nicht hier.
Hier Zentrum.
Zentrum guttes Trumm.


Z. B. Gauweiler

Freizügigkeit ist ein grundgesetzlich garantiertes Recht.


Näheres freilich regelt der einschlägige Kommentar dazu.


Wenn einer, und er ist auch noch Abgeordneter, an der Russlandpolitik der neuerdings schon wieder optimierten Entscheidungsbefugnisinstanzen etwas auszusetzen hat, ergeht halt an so einen Landesverräter ein striktes Verbot, in die von ihm einfach nicht verstandene Ukraine zu reisen.


Ällabääätsch!!!

Dienstag, 21. Oktober 2014

Demokratische Gewaltenteilung

Getrennt marschieren, gemeinsam zuschlagen:

Verfassungsgericht in Karlsruhe:Regierung darf Rüstungsexporte geheim halten

Die Bundesregierung muss den Bundestag nicht frühzeitiger über Waffenexporte informieren. Das hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschieden.“

(Quelle: SPON)

Preisfrage

Wie heißt das Land, in dem nur rund fünf Prozent der Weltbevölkerung leben, das aber dennoch stolze 25 Prozent aller Gefängnisinsassen weltweit vorweisen kann?
Kleine Hilfestellung: China ist es nicht.

Man sagt aber, sein Studium ermögliche einen Blick in unsere Zukunft.

Spruch des Tages

Besser, für den, der man ist, gehasst zu werden, 
als geliebt für den, der man nicht ist.

(Quelle: Internet)

Hinter irdischen Freuden

her zu sein, wirft man mir vor.
Damit kann ich leben.

Für die hinterirdischen der Seligpreisungen bin ich einfach nicht unselig genug.


Montag, 20. Oktober 2014

Selbstbetrug

Die verbreitete Kunstfertigkeit, über das schnöde Sein sich Rat zu holen beim Design.

„Ich habe nichts zu verbergen.“

Also scheiße ich auf das Recht, vom Staat erfahren zu dürfen, warum er sich nicht für seine Schnüffelei zu rechtfertigen hat.

Gut, dass keiner versteht, was da zu lesen steht.

Sonst wäre ich dran.

Darum Bieszczady


Die Beskiden im Südosten Polens, im Zwickel zwischen Ukraine und Slowakei waren 1947 von den gelehrigen Polen nach dem großen Vorbild Deutschland, das ja auch die Leute massenhaft herumschubste, entvölkert worden.
In die Ferne nach Pommern, Masuren und Niederschlesien zwangsumgesiedelt wurden die Ethnien der Lemken und Bojken, die im Verdacht standen, mit den ukrainischen Faschisten zu bündeln. Die Dörfer mit ihren griechisch-katholischen oder orthodoxen Kirchen wurden einfach plattgemacht. Es nutzt in so einem Fall einem Gläubigen der griechisch-katholischen Spielart gar nichts, dass er den Papst als Oberhaupt anerkennt, der gut katholische Pole sagt und tut: „Ich gehen Kościół, was sich is richtige Kirche, du gehen „Cerkwie“, was sich is Heidentum“.

Die „falschen“ Kreuze und Gräber der deportierten Ukrainer wurden abgesägt, ihre Inschriften geschändet.
So kommt es, dass man zum Beispiel bei einer Wanderung zu dem ehemaligen Dorf Sianki an der derzeitigen ukrainischen Grenze auf einem Wiesenhügel nur noch auf eine gewaltige, 200jährige Dorflinde stößt und auf Reste eines ehemaligen Friedhofs.

An den zerstörten jüdischen Friedhöfen von Ortschaften, die zum Teil zu über 50 % von Juden bevölkert waren, haben sich allerdings schon vorher die Deutschen bedient: Grabsteine von Juden eignen sich hervorragend zum Pflastern von schlammigen Straßen. Eventuell vorfindliche jüdische Grabsteinanwärter wurden – wie bekannt – systematisch durch die Schornsteine gejagt.

Wegen der durch die gemeinsamen Anstrengungen von deutschen Nazis und polnischen Katholiken erzielten, angenehmen Menschenleere haben dort mittlerweile die Biber die Landschaftsgestaltung übernommen.

Die sich hier ebenfalls wohl fühlenden 60 Bären und 100 Wölfe, Wildschweine, Hirsche und Luchse und Wildkatzen, Schlangen und Adler sieht man zwar nicht, aber man weiß, dass Kunde von unserer Anwesenheit bei den dortigen Lebensformen über ihre Nase rundgeht, und man fühlt sich ständig unter Beobachtung.
Man findet natürlich die Spuren ihrer Lebensäußerungen: Bärenlosung und Bäume, die in Schulterhöhe Kratzspuren der zu schärfenden Bärentatzen aufweisen, und haarigen Wolfskot, Wildschwein-Suhlen mit den dazugehörigen Mal-Bäumen, an denen die sich gerne genüsslich schubbern.
Das Wildeste, das ich da bisher in den schlammigen Wäldern der Waldkarpaten gesehen habe, waren Feuersalamander und Hirschlausfliegen, die versuchten, sich von mir zu ernähren. Sollte ich dieser Tage von einem ungewöhnlichen Fieber und einer eitrigen Hautkrankheit heimgesucht werden, weiß ich, wem ich den Befall mit dem Bakterium Bartonella schoenbuchensis zu verdanken habe.

Untergekrochen bin ich in der „Wilcza Jama“ (Wolfshöhle), einer agrotouristischen Ansammlung von 6 Blockhäusern, deren Kamine man mit eigenhändig gehacktem Holz füttert, wenn einem kalt ist. Der dortige Wirt Andrzei Pawlak , ein Jäger, der auch schon Breschnjew, Mitterrand und andere Politgrößen zu Jagdzwecken an die Bären herangeführt hat, gibt einem von den Tieren zu essen, die er erjagt hat.
Auch Köstliches von den Pilzen, die da überall herumwachsen. Er ist übrigens der Ansicht, dass man alle Pilze essen kann.
Manche allerdings nur einmal.

Und dann sind da diese Poloninas (Hochweiden) oberhalb der Baumgrenze bis etwa auf 1300 Höhenmeter, anscheinend nicht mehr durch Hirten bewirtschaftet, denn man sieht wie sie langsam verbuschen. Vom Halicz (höchster Berg des ehemaligen Galiziens) über die Steppen der Kette von verschiedenen Poloninas hat es mich geweht durch einen goldenen Oktober zu meinen Füßen.
Das Gefühl der Freiheit im Menschenleeren ist unbeschreiblich, aber vielleicht er - ahnbar in einem heute nur noch sehr selten anzutreffenden Wort: beglückend.

Ja ja, ich weiß, hinterhältig versteckte Kulturkritik ist auch bloß Gesellschaftskritik.

Aber wenn das Glück nur um den Preis der abwesenden Zeitgenossen zu haben ist, muss das nicht unbedingt am Glücklichen liegen.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Bin wieder hier

Muss aber erst mit den Hunden Gassi gehen.
Es ist unglaublich erholsam, einen Hund seinen ernsthaften Beschäftigungen nachgehen zu sehen.

Und bei denen kommt dabei sogar etwas Positives heraus.

Sie stellen z. Bsp. keine Pässe mit Sonder-Vermerken her.
Dem zivilisationsfernen Schnüffel-Hund de Maizière rate ich zu einem gelben Halbmond im Pass für verdächtige reisende Islamisten.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

„Schon recht, Herr Pfarrer!

Wir sind ja doch alle aufeinander angewiesen.

Nur seid ihr halt doch auf unsereinen angewiesener, und es wurmt mich, dass ich ausgerechnet von eurem Gschwerl mir Anweisungen gefallen lassen muss.“

(Aus einem Stück Zukunftsgeschichte, das nie aufgeführt werden wird.)



Friedensbewegung

Für den Frieden zu sein, ist nicht etwa einfach nur blöd, denn wer wäre das nicht?


Beim heutigen Stand der Kriegshetze wird aber jede treuherzige Äußerung in dieser Richtung als massiver Anti-Amerikanismus von der Journaille dingfest gemacht.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Hausmitteilung

Wissenschaft als Standpunkt hat es faustdick hinter den Ohren.

Wer nicht auf ihrer Seite ist, glaubt ständig, sich verhört zu haben.
Das kann der doch gar nicht gesagt haben, was ich zu hören vermeint habe.


Und so, im Schutze des wohlmeinenden Unverstands gedeiht ihre unbrauchbare Nützlichkeit.

Che Guevara T - Shirt

Vom Kapitalismus lernen, heißt Siegen lernen.

Er verkaufte dir in einer Testphase seinen Erzfeind als schickes Accessoire, und - nachdem er problemlos damit durchkam - sich selbst als jene Art Kommunismus, die du insgeheim schon immer wolltest.



Abmeldung
Also so schön ist es hierzulande ja nun auch wieder nicht.
Bin also bis zum 20. huius in den polnischen Beskiden.
Bei den Bären und Wölfen.
Hat mir schon letztes Jahr gut da gefallen.

Sollte mich ein diesbezüglicher Mitteilungsdrang befallen, erfahrt ihr als erste davon.

Satire allein macht doof.

Immer mehr Menschen wenden sich von klassischen Nachrichtensendungen ab und informieren sich lieber durch satirische Politiksendungen. In den USA ist das bereits üblich.“
(Quelle: Focus)

Obwohl man es ja eigentlich gern anders hätte: Durchblicker unter sich, mit der richtigen Moral, dem triftigen Urteil über die Verlogenheit der Nachrichten-Propaganda usw...


Richtig ist an all dem nur eins: den auch in den Nachrichten nicht so ganz zu verschweigenden Realitäten fehlt eindeutig die Unterhaltsamkeit.

Innovativ optimieren

lässt sich alles.

Sogar die Armut.

Man muss das nur differenziert genug in seiner ganzen Komplexität sehen.

Dann kommt die Armut eben von der Pauperität, und an eine Verbesserung - an all diesen Optimierungen vorbei - ist nicht zu denken.

Dienstag, 7. Oktober 2014

Zwangsbeglückung

An der Glaubwürdigkeit westlichen Werte-Exports ist nur das daran Wissenswerte zu glauben würdig.

Und jeder weiß darüber, dass Werte das Gleitmittel sind, wenn der Export eingeführt werden soll.



Dickfelligkeit des Kapitals

"Verstehe die ganze Aufregung überhaupt nicht.

Ist doch ausschließlich euer Problem, wenn das System gegen euch ausschlägt.
Und ihr euch zu nichts anderem verführen lasst, als dabei mitzumachen bis zu meinem Zusammenbruch."



Einkaufen, jetzt künstlerisch wertvoll.

Gestalten Sie Ihr Wohlbefinden“

(dm-Werbespruch)

Auch keine hässlichere Spottgeburt als die Vorstellung von Geld als Gestaltungsmittel:

Es kommt immer darauf an, was man daraus macht.“

Der Zwang, sich ranzuhalten und haushälterisch bis zur nächsten Runde durchzukommen wird hier an den Käufer gebracht als Werk eines zu feiernden freien Willens.

Da man niemanden bewahren kann vor dem, was er im Innersten will, bleibt der Vernunft nur Goethes ironische Destruktion des mythischen Denkens:

Die Kinder, sie glauben es gerne.“

Montag, 6. Oktober 2014

Die Leid-Beendiger

Wussten Sie eigentlich schon, dass das mittlerweile weltweite, engagierte Mitmischen deutscher Soldaten bei Kriegen darauf schließen lasse, dass es ihrer Führung gottseidank an Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leid mangele?

Laut Mitleidsministerin von den  Leyden.

Und in einer Hinsicht stimmt das ja auch:
Den von ihren Leiden erlösten Leichen tut nichts mehr weh.



Sonntag, 5. Oktober 2014

„Definier ´n Se mal Europa.“


- Wirtschaftsdemokratur

Vorbild

Nichts dümmer, als sich die Herrschaft auch noch selbst auszusuch(t)en.

Führungsbedürftige hätten doch an einem Schreckbild vollauf genug.



Luxus

kann man nicht definieren. 
Denn: wo genau hört für wen das Unerlässliche auf?


Erahnen kann an ihn aber schon: das Überleben kennt nur einen Zweck. 
Der Luxus aber kauft sich viele frei wählbare Zwecke, die er anderen als Bedingung für ihr Überleben setzt.

„Beweise mir, dass es nicht so ist!“

Eins nach dem anderen, Priester.

Solange du mir nur Zeugen anschleppst, die mit ihrem Blut für die Richtigkeit ihrer Anschauungen einstehen, bin ich nur bereit, Euer Ehren auf folgendes hinzuweisen:

Die Last des Beweisens liegt vorläufig bei Ihnen. 
Was das Blut und ähnliche Gräuel zu bezeugen beanspruchen, hat noch nicht einmal Ähnlichkeit mit einem Beweis.


Wieso sollte ich so was widerlegen?“

"Die Sache mit..."

Was jetzt noch kommt oder kommen könnte, ist nicht mehr die Sache selbst, sondern jene schiefe Ebene des Interesses, auf der wir dem Ende zurutschen, eine Spur der Verwüstung hinter uns.



Affirmative Kritik


Ja sind denn andere Kritikformen überhaupt zugelassen?


Es gibt doch nur noch:

- Die Bundeswehr kann ihrer gewachsenen Verantwortung bei der Friedenssicherung  nur nachkommen, wenn mehr...
- Die Untermotorisiertheit der Polizei erlaubt nur bei mehr...
- Die vermehrten Aufgaben der Europapolitik erfordern ein Mehr an...

Mehr von Demselben also, das nachgewiesenermaßen, desinteressiert an der Lösung auch nur eines der von ihrer Existenz  gestellten Probleme, immerhin der nicht selbst ernannten Kompetenz den Speichel von den Lefzen zu lecken taugt.


Freitag, 3. Oktober 2014

Eine veritable Wahrheit

Man kann nicht einfach so zu ihr rüber rennen und ihr auf den Schoß klettern.

Es wird auch keine Werbung in der nächsten Ewigkeit für sie geben.

Die Politik hält sie nicht für mehrheitsfähig.

Die Industrie sieht dafür keinen Markt.



Drum wird eine Vorliebe für die Suche nach der Wahrheit für eine komplette Narretei gehalten. 

Weiser Rat

Wer da mit Intelligenz geschlagen ist, der tröste sich mit den täglichen Demütigungen durch die Dummen.

FITNESS-VILLAGE

Noch vor kurzem war alles, was nach was klingen sollte, ein Center, ein Park oder ein Club usw.  in der bedeutsamen Bedeutungsleere.

Jetzt also Village.

Es stimmt einfach nicht, dass die Bedeutung eines Wortes durch seinen Gebrauch bestimmt wird, wie die sich methodisch zugrunde richtenden Linguisten behaupten.
Man versuche es nur einmal mit ISIS-Village, Terror-Parkcenter...

Die Benennung des Feindes ist immer konzise.

Nur das Bedeutungslose bleibt bedeutungslos in seiner insipiden Bedeutungsmache.

Kos-Schnippsel

  1. September: Kardámena
    Weil es mir eigentlich schon jetzt zu heiß ist, sitze ich jetzt um10:00 Uhr in einem trostlosen Massentourismus-Kaff namens Kardámena bei 27 Grad Celsius im Internet-Cafe,
Diese Hotel- und Tavernen-Ansammlung scheint eine Art „Ballermann“ für Liebhaber von Parties zu sein: Saufen, was in 2 Stunden in dich reingeht, für 14 Euro.

Werde mich auf eine Suche nach der Festung machen, die man bei der Anfahrt von links drüben locken sieht.

Stunden später:

Die Festung Andimachia habe ich bei meinem Streifzug quer durch die verbrannte Pampa nicht gefunden.
Dafür verdistelte Stoppelfelder, die in Ziegenpfade übergingen und im Nichts endeten.
Dazu muss man wissen, dass Ziegen beim Überwinden von Geländestufen sehr viel geschickter sind als alte Männer. Vor allem beim Rückweg durch Stechginster und Kameldorn.
Interessante Erfahrung.
Muss ich aber nicht immer haben.

Das einzige Griechische ist hier übrigens das Klima.
Man muss die deprimierenden Nah-Erlebnisse einfach übersehen und sich auf die Inseln in der Ferne konzentrieren.
Das Übersehen übt man ja lebenslänglich oder lernt es spätestens auf die harte Tour in Kalkutta. (Wie gestern die Flüchtlinge auf ihren Decken unter freiem Himmel vor der Einreisebehörde, oder die vernachlässigten Felder mit dem um sich greifenden Rhizinus. Usw..)

Die Hauptbeschäftigung der Touristen - nach dem Rösten (Sunbed + Umbrella 6 Euro) oder Peeling durch knabbernde Rufa - Fischchen in Aquarien, (Füße 10 Euro, Hände 5 Euro per halbe Stunde) besteht im Herumgurken mit Motorrollern auf der Suche nach einem noch nicht vermüllten Strandabschnitt, um dort ihren Müll zu hinterlassen, mit dem festen Vorsatz, nie wieder eine derart vermüllte Insel aufzusuchen.

Die Tourismusbranche hatte hier in Kardámena reichlich Gelegenheit, ihr Menschenbild an der unförmigen englischen Arbeiterklasse zu schulen: verfressen, versoffen, verblödet.

Dieses Menschenbild funktioniert auch generalisiert: auch andere Europäer, die es hier her verschlagen hat, können kaum etwas anderes machen.
Ach doch: shoppen gehen.
Aber unschön.

Oder e-mails schreiben.
Umringt von verfetteten Kids, die imaginäre Feinde auf ihren Monitoren killen.
Sind Eltern in der Nähe, hört man sie nach Ice-Cream quengeln.


26. September: Küstenradeln
- Na toll!
jetzt habe ich mir eine Blase in den neuen Stiefeln gelaufen. Hat gestern schon gezwickt, habs aber nicht ernst genommen.

Na super!
Jetzt wird also doch geradelt. Zuerst mal um die Südostspitze herum zu einer naturbelassenen Therme am Strand. Die Badegäste haben offenbar jede Menge faule Eier verfrühstückt.

Mittlerweile ist es fast Mittag und mir fällt wie schon gestern auf: das Schönste an Kos ist bei 30 Grad eine Fahrt im klimatisierten Bus. Die kann gar nicht lang genug dauern. Hoffentlich macht der Fahrer noch ein weiteres Bögelchen rein! Gott sei Dank braucht so ein Bus für 23 Km fast eine Stunde.
Ebenso schön ist ein Einkauf im klimatisierten Carrefour - Supermarkt. Vorzugsweise in der Nähe der Tiefkühltruhe hält man sich gerne auf und tut so, als ob man eine Lektion im Studium griechischer Lebensmittel durchziehen wollte. Wenn die Schlange an der Kasse nicht lang genug ist, macht man eine kleine Runde zusätzlich.

Das Schönste sind natürlich die Sonnenuntergänge. Dann wird das Klima so menschenfreundlich, und der Himmel im Westen nimmt die Farbe des Rotweins an, mit dem du dem schwächelnden Helios zuprostest.

Obwohl, es ist schon ziemlich blöd, bei etwas Schönem an etwas noch Schöneres zu denken. Der trojanische Krieg um Helena z. Bsp. wurde veranlasst durch die erste Suche nach der Schönsten. 
Eris, die Göttin der Zwietracht warf einen Zankapfel in die Runde, um einen gewissen Paris dazu anzustiften, die Schönste von drei  Göttinnen zu wählen. 
Das konnte nicht gut ausgehen,
Die Gewählte half ihm dann beim Klauen der Helena. 
Der Rest ist die bekannte blutrünstige Heldensaga, die das jugendliche Gemüt ansprechen dürfte. Besonders in den Hollywood-Fassungen.

Im deutschen Märchen führt die Frage nach dem Superlativ von schön sogar zu einem - wenn auch nur vorübergehenden - Giftmord!

Ebenso wie es ja nun wirklich objektiver Quatsch ist, ein Schönstes bestimmen zu wollen, ist es subjektiv eine schlichte Tatsache, die man dann beispielsweise heiratet.

Man tut in jedem dieser Fälle aber immer gut daran, einfach mal die Schnauze zu halten.


- Ich stelle fest, man kann auch an den Stätten des Massentourismus in den Genuss intensiver Erlebnisse gelangen.

War es gestern der Erwerb einer Blase am rechten Hacken, ist es heute der Schmerz am Ex des Pod, vulgo Podex.

Es ist ja ganz hübsch, an der Nordküste entlang zu radeln, mit Blick auf die Bergketten auf der Bodrum - Halbinsel und die Schwammtaucherinsel Kalýmnos nebenan, aber mit meiner Statur haben die Radverleiher wohl nicht gerechnet.
Und so kommt es, dass die Kraftübertragung von den Beinen, deren Knie sich etwa auf Höhe meiner Brustwarzen befinden, auf die Tretmühle etwas mühsam ausfällt, und in der Gegend der Sitzbeine sich eine unerwünschte Intensität einstellt.

Das hört ich jetzt so an, als wünschte ich, der Gegenstand allgemeinen Mitleids zu werden.
Nichts da! Kaum steigt man ab, riecht man die Blüten der Frangipani, sieht die reifen Tomaten- und Paprikafelder.
Kürbisse und Bohnen nicht zu vergessen.

Und all das brauche ich zu allem schönen Überfluss auch keineswegs, und auch erst recht nicht in gebückter Haltung abernten.

Ein Tag ohne wenigstens einen Gedanken  ist der erste des dich beschleichenden Gehirntods.
Na und?
Kein Hirn, kein Kopfweh.

 27. September
- Regentag.
Bus in ein Bergdorf namens Pyli. Wegen heftigen Regens buswendend zurück.

Versuch, die Museen abzuklappern:

- Archeologisches Museum: geschlossen während der gesamten Saison
- Casa Romana: geschlossen, dito
  • Museum italienischer Architektur: dito
  • .
  • Touristeninformation? Ja das war mal. Vor der Ära Merkel.
Danke, Frau Merkel! Ihr Sparprogramm ist der große Wurf!
 Es wird überhaupt nur noch "die Ärmel aufgekrempelt", und es gehört sich bloß noch Mehrwert geschaffen.
Das Betreiben von Luxuriosa frisst doch nur Staatsknete für das Personal.
Und wer arbeitet, hat sowieso keine Zeit auf die dummen Gedanken zu kommen, zu denen Museen verleiten.
Gut, ne?

Nach Mittag Fahrt in das Bergdorf Zia.
Schön da. Vor der Kulisse einer gewaltigen Kalkwand. überhaupt nix zu meckern.

Reisen ist nun mal so.
Für den Reisenden gilt: Er ist nicht da wegen der Flucht vor dem Alltag.
Die Reise ist sein Alltag.
Nur der Tourist glaubt, es gehe dabei um das ganz Andere.


28. September
Furchtbarer Sturm während der ganzen Nacht. Die Segelschiffe nannte man früher „Windjammer“. Nach dieser Nacht weiß ich warum.
Die gebuchte Fähre nach Nissiros kam nicht.
Was tun?
Da war kein Büro offen, wo man hätte fragen können.
Riskant auch die morgen eventuell ausfallende Rückfähre. Der gebuchte Flug wäre dann weg.
Es ist halt die Zeit der Äquinoktial-Stürme.

In der Antike stellte man um diese Zeit überhaupt alle Seefahrt bis zum nächsten Frühjahr ein.
Schon den Apostel Paulus hat es seinerzeit quer über das Mittelmeer nach Palma geweht.
 Panik.
Also doch den Verlust der Fährkosten und des auf Nissiros gebuchten Hotels in Kauf nehmen, und hier wieder in Kos unterkriechen.

Sonntagsfrust.
Man könnte zwar mit den Bussen ein attraktives Ziel ansteuern, kommt aber nicht mehr am selben Tag zurück.

Blieb noch das Asklipiadeion, die größte Heilstätte (Kuranlage) der Antike.
Schon gewaltig, was da an Heiligem und Heilendem hingestellt wurde. Auch die Lage der Anlage selber, dreifach gestufte Terrassen mit gigantischen Treppenaufgängen an einem Abhang über der Küstenebene, dürfte ein Gratis-Hilfsmittel bei der Genesung gewesen sein.

Kuriosum: unter den Votivgaben für erfolgreiche Heilung fand ich nicht nur Arme und Beine, sondern auch „von den Männern deren Ding“.

(Seltsam, was die Leute alles so sich zusammenglauben.

Die Frauen glauben anscheinend in diesen entgötterten Zeiten an eine käuflich erwerbbare ewige Jugend.
Hier ist jedes fünfte Geschäft der Beweis dafür:
zweieinhalb Regale Kosmetika links, und rechts zweieinhalb Regale mit Alkoholika für die Männer, die vom Erfolg der teuren Zaubermittel vorhersagbar nicht überzeugt sein werden und von einem gewissen Alter an sich resistent gegen alles mögliche zeigen.)

Der Arzt Hippokrates, der mit dieser Anlage in Zusammenhang gebracht wird, beeindruckt mich schwer zu Beeindruckenden seit jeher.
Zwar scheint er noch an die alten Götter geglaubt zu haben, aber man höre ihn und bestaune sein " Nichts geschieht, ohne natürliche Ursache."
Das ist nämlich der entscheidende Schritt aus dem Mythos als Weltbild heraus, hin zur Wissenschaft, einem Weltbild, das mir eher zusagt, weil es keine merkwürdigen Forderungen an dich stellt, sondern nur verlangt, dich den Gesetzen der Sache zu beugen, willst du sie beherrschen.

Werde den Nachmittag wohl verblödeln müssen.

In meines Herzens Grunde bin ich wohl das, was die Leute sich unter einem Penner vorstellen:
im Park rumsitzen unter knalligen Granatapfelbäumen und inmitten  irgendwelcher knalliger Blüten etwas aus der Hand essen, und sein Bier in Ruhe trinken, ist für unsereinen der wahre Lebensstil.

Das richtige Leben der richtigen Menschen findet ohne mich statt.


29. September
- Diesmal habe ich aber die alte Festung Andimachia gefunden.

War eine schöne Wanderung hier her. Mit Blick auf die verpasste Insel Nissiros
schob mich ein kühlender Meltemi behutsam vor sich her durch ganz viele blühende weiße Meerzwiebelfelder. Die Regenfälle hatten dieses giftige Liliengewächs wohl dazu angeregt, sich eifrig um seine Vermehrung zu kümmern.

Auf dem Festungsgelände hat es ein der Heiligen Paraskevi geweihtes Kirchlein.
Als Attribut trägt diese Blutzeugin dafür, dass es besser ist als Christin zu sterben, denn
unter den bekannten Lebensbedingungen weiterzumachen, ihre Augen auf einem Teller.
Ist also eine, die für Augenleiden zuständig ist.

Mich wundert, warum die Leute sich wundern, dass ein Haufen Anhänger des Mohammed
sich in einen heiligen Krieg mit tödlichem Ausgang stürzt, sich aber keineswegs wundern über irgendwelche hunderttausendfachen Märtyrer ihres Heiligenkalenders. 

30. September: Dikéos
- Heute der unrelativierbare Höhepunkt auf Kos.
Soll heißen, höher geht es halt hier nimmer als auf die 846 Höhenmeter des Bergs Dikéos.
Phantastischer Rundumblick! 

Nach 4 Stunden war ich damit fertig. Und nu?

Bin dann noch die 9 Kilometer von Zia nach dem Asklipiadeion hin gehatscht. Kann man aber genau so gut bleiben lassen, ohne dass einem da was fehlt.
Eher kriegt man da zu viel.
Treibt sich da anzahlreich der Tourist herum.
Entgegen der im Singular angekündigten Erwartung taucht der Tourist immer nur im massenhaften Plural auf. Zerlatscht also durch pure Anwesenheit das, worauf es ihm eigentlich angekommen wäre.

Steht in deinem Reiseführer etwas von „touristisch unberührtes Bergdorf“, und der Führer ist nicht gerade die letzte, gründlich revidierte Ausgabe, stolpert der Reisende über massenhafte Mutationen seiner selbst.

Panta Rhei
Den Platz zu suchen, wo du den Rest deines Lebens verbringen möchtest, ist ein vergebliches Unterfangen.
Er verändert sich ja doch ständig.

Der Panther reihert, wie der Philosoph sagte, kurz bevor es ihn nicht mehr gab.

So keep moving.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Schlaf Büeble, schlaf, dein Vater ist ein Schaf...

Die Rockefellers steigen aus dem Ölgeschäft aus und investieren derzeit in alternative Energien.

Auf den Straßen der Metropolen demonstrieren Hunderttausende von Schafen für diesen Ausstieg.



Der Spassfaktor von Intelligenz ist zu Recht umstritten.

Ich Christ.

Ich Altar in groß Hause.

Du Heide. Du bloß „Womos“ unter Sonne vor Haus.
Ich richtig. Du ganz viel falsch.

Ich blutige Wallfahrten mussen. Du bloß Affe von ich.



Die Lebensalter des „Souveräns“

Erst hat man ihm eine Welt versprochen.
Beim Abitur übergab man ihm dann etwas seiner Verantwortung.
Danach wurde ihm beides nach und nach entwunden.

Die mit zitternden Händen und hängenden Arschbacken vorgewiesene Lebensleistung soll das Gegenteil beweisen.

Revolutionärer Kalauer

Gast: "Was können Sie mir denn heute als Spezialität des Hauses empfehlen?"

Kellner: " Den Präsidenten. Gut abgehangen, gut durchwachsen und jetzt äußerst zart."