Montag, 31. Dezember 2012

Zum Jahresausklang

Da 2013 in der Jahresbilanz genau so rundum erfolgreich sein wird
wie die heute abend drohende über 2012,
kann es der Kanzlerin nicht schwer fallen, uns auf weiterhin so erfolgreiche, schwere Zeiten einzustimmen.

Deutungsproblem

Es sehen der abgestumpfte Gehorsam der Stillhalter
und die Abstinenz von ethisch fragwürdigen Unregelmäßigkeiten
aus Einsicht in ihre Vergeblichkeit
ganz gleich aus.

Schrill durchgestylt im Freiheitsstall


Verständige Verstößer hüpfen barf-
üßig über Regelmoden hin,
ziehn eigenhändig Ringe sich durchs Kinn.
Sobald man derlei Freies Dürfen darf.


Sonntag, 30. Dezember 2012

„Das, was ist, kann nicht wahr sein.“

Es geschieht.

Ein bloßes Geschehen aber gibt es nicht. Jedenfalls nicht in der Sprache, die uns unausweichlich ereilt.
Weil aus allem versprachlichten Geschehen Geschichte wird, bleibt nichts anderes übrig, als an ihrem trost- und hoffnunslosen Schichten mitzubasteln.

Materialismus

Entweder man durchdenkt Materien nach ihren Gesetzen oder man hält sich eine Weltanschauung dieses Namens.

Die dritte Verwendungsweise, nämlich im beliebten Vorwurf von Halbwüchsigen gegen die Lebensweise ihre Eltern, zeugt nur von der Ahnungslosigkeit der Adoleszenz.

Samstag, 29. Dezember 2012

Die zehn Gebote oder Von der Tauglichkeit der Tabus


1 DU SOLLST KEINE ANDEREN GÖTTER HABEN NEBEN MIR. Denn ich bin die Gewalt über allen anderen Gewalten, und mein Name ist Staat.


2 DU SOLLST DEN NAMEN DES HERRN, DEINES GOTTES,
NICHT UNNÜTZ GEBRAUCHEN. Sondern nur als Berufungsinstanz bei der weltweiten Mehrung seiner Ansprüche.


3 DU SOLLST DEN FEIERTAG HEILIGEN. Und was ein Feiertag ist, das wirst du dann schon noch sehen.


4 DU SOLLST DEINEN VATER Staat UND DEINE MUTTER Natur EHREN,
AUF DASS DIR'S WOHLGEHE UND DU LANGE LEBEST AUF ERDEN. Sie könnten dich nämlich auch in Kriegen verheizen lassen, wenn anders an transnationale Botmäßigkeit nicht heranzukommen ist.


5 DU SOLLST NICHT TÖTEN. Sondern ertragreiche Verteidigungskriege im Namen meines Interesses führen.


6 DU SOLLST NICHT EHEBRECHEN. Und wenn doch, dann lasse Findigkeit beim wechselseitigen Gebrauch eurer Geschlechtsorgane walten.


7 DU SOLLST NICHT STEHLEN. Sondern dir Rechtsanwälte halten, auf daß du um das Steuerzahlen herum- und an die Subventionen herankommst.


8 DU SOLLST NICHT FALSCH ZEUGNIS REDEN WIDER DEINEN NÄCHSTEN. Es sei denn unter Folter und anderen Repressalien, so es denn nützt meiner, also der guten Sache.


9 DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NÄCHSTEN HAUS. Sondern dir das Recht darauf durch Kreditfallen reservieren lassen.


10 DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NÄCHSTEN WEIB,
KNECHT, MAGD, VIEH NOCH ALLES, WAS SEIN IST. Sondern dir die Rechtsmittel und juristischen Anspruchstitel darauf schon im Vorfeld sichern.


“Die politische Gewalt kommt aus den Gewehrläufen.”

Das ist zu eng gesehen. 
 
Man muß schon auch die Reduzierung der anfallenden Massakeropfer durch eine parlamentarisch abgesicherte Ausweitung der allgemeinen Bewaffnung und bewaffneter Sicherheitsdienste betreiben.

„Da läuft so einiges....“

Kaum dem Krabbelalter entwachsen läuft das den Weibern hinterher. Und irgendwie läufts lebenswierig schief.

All das, was der Welt der Reichen, Gesunden und Klugen so geläufig ist, läuft an einem vorbei.

Der Ablauf der nächsten Tarifverhandlungen z. b. läßt sich jetzt schon mit großer Treffsicherheit prognostizieren.

Aber die nächsten Steuererhöhungen, sekundiert von Sozialtransfersenkungen wirst du nicht unterlaufen.

Auch beim nächsten Anlauf wirst du da wieder auflaufen.

Insgesamt beläuft sich das ja wohl so ungefähr auf das Gegenteil dessen, wo ein freier Wille von sich aus mitlaufen würde.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Fassadenkletterer gefasst

Ein besonders dreister Fall von Fassadenkletterei erregte dieser Tage die Gemüter.
Anwohner hatten einen rot gewandeten, weissbärtigen älteren Mann mit roter Zipfelmütze beobachtet, wie er mit einem geschulterten Beutesack von Balkon zu Balkon kletterte.

Der auf dem Dach in der Nähe eines Kamins Festgenommene bestreitet bislang jede juristisch inkriminierbare Tathandlung mit der dreisten Lüge, er sei doch das Christkind.


Nächstenliebe

ist, wenn der Heilige Martin an einem bitterkalten Wintertag seinen Mantel mit einem nackten Bettler teilt, und jetzt beide frieren.

Mieter


werden traditionsgemäß glauben gemacht, daß sie in Häusern wohnen.

In Wirklichkeit finanzieren sie mit dem Bewohnen der Immobilie nur weitere Kapitalanlagen.

Roms Untergang

stimmt mich bei jedesmaliger Betrachtung und in jeder Hinsicht hoffnungsvoll.

Die Reichen in Gestalt der Senatoren blockierten seinerzeit nicht nur eine dringend notwendige Reform der Reproduktionsgrundlagen, sie bezahlten selbstverständlich für ihre Latifundien und andere Revenuen auch keine Steuern.

Es erscheint mir jetzt nicht diskutierenswert, ob der Untergang Westroms nicht durch stärkere Ausrichtung der Besteuerung auf städtische Oberschichten (z.B. Verbrauchssteuern auf Luxusgüter, Einkommens-/Gewerbesteuer, Erbschaftssteuer….) hätte vermieden werden können.

Das hieße ja geradezu, die USA und andere Reiche vor den Konsequenzen ihrer Friss-die-Prolls-Strategie retten zu wollen.

Mythomanie

Die krankhafte Sucht, 
an die eigene, permanent entgleisende Wortproduktion
auch noch zu glauben, 
weil man selbst es ist, 
der sie in die Welt setzt.

Wieso fallen mir ausgerechnet jetzt die Weihnachts-  und Neujahrsansprachen aus dem Munde begnadeter Rezitatoren ein?

"Und das nicht nur zur Weihnachtszeit..."

Ohne Ausnahme 
gilt für die menschliche Gattung insgesamt, 
dass jeder von uns innerlich gefestigt und stark genug ist, 
das Elend und den Tod aller anderen 
mit moralischer Größe 
klaglos hinzunehmen.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Kollektives Gedächtnis

Wenn es das wirklich gäbe, und nicht bloß die hergestellte Erinnerung daran interessierter Kreise, wäre nichts von dem möglich, was vor unser aller Augen abläuft.

Kunst legt Zeugnis ab...

... von dem, was unmenschlich ist, an dem, was als menschlich gilt. 
 
Kitsch verkauft menschlich die weihnachtliche Zufriedenheit des Einzelhandels als Frieden.

Montag, 17. Dezember 2012

Ich bin ein schrecklicher Rechthaber.

A: „Ohne mich gäbe es all diese Schönheit gar nicht.“
B: „All dies kommt auch gut ohne dich aus.“
C: „Und wo, bitteschön, ist da das Problem?“

Hab ich´s nicht gesagt. Ich bin ein schrecklicher Rechthaber.


An die Handvoll interessierter Mitleser:
Da ich mir beim Rumrutschen im Alpenschnee kein tägliches Freudlein machen muß, gibt es bis 26. 12. tagtäglich nichts Neues mit Verwunderung zur Kenntnis zu nehmen.


Klassenkampfepisode

Angesichts der besonders widrigen Umstände, sein Leben dem Erdboden entreißen zu müssen, gewährte König Dinis von Portugal im 13. Jhdt. den im rauhen Alto Minho Ansässigen besondere Privilegien.

Dazu gehörte, dass er dem Adel verbot, dort länger zu verweilen “als ein auf eine Lanze gespießtes Brot braucht, um abzukühlen”, es sei denn, die Herren Adeligen kämen in seiner Gegenwart. Die durchaus eingeräumte Zeit des räuberischen Zugriffs war also stark begrenzt.

Es ist schwer, sich in Zeiten des Neofeudalismus eine Merkel vorzustellen, die mit ihren Adeligen ausreitet, um ihnen das zu verbieten, was die vorhaben.

Apulien

Ein melodramatischer Frühlingsschlenker
Mein Reisen: sprechen mit denen vor mir.
Der Bericht darüber: reden an die mit mir hin.

Da ich hier entbehrlich bin,
packe ich meinen transportablen
Elfenbeinturm und brauche einfach
anderwärts niemanden
auf.

Alle waren sie hier.
Die kolonisierenden Griechen, die an deren Erträgen interessierten Römer, die Steuereintreiber aus Byzanz oder den Sarazenenemiraten, und schließlich die adligen Schlägerbanden aus der Normandie und aus Schwaben. Später verwandelten die französischen Anjous und die spanischen Bourbonen unter kundiger Anleitung des Papstes den erreichten Stand der Unterwerfung in die geschichtslose Statik eines Gefängnisses, was man dem Mezzogiorno heute noch ansieht.
Zu den vielen Dingen, die sich bei all dem nicht ändern, gehört nun mal die Gewissheit, dass jegliches Interesse sich von einem höheren Auftrag belehnen lassen wird. Entweder ganz materiell, wie die Korsaren, die im Dienste Venedigs, Genuas, des Papstes oder des Kaisers vom 15. bis zum 18. Jahrhundert plünderten, was des Brandschatzens wert war, oder eben als Freibeuter der Ideologie wie die bezahlten Sinn-Anstifter der Kirchen.

Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

I)
Im Vorwort zu seinem berühmten Buch über die Falkenjagd schrieb der einzige vernünftige Regent Süditaliens, sofern man in diesen Zusammenhängen von Vernunft überhaupt reden kann, Friedrich II. von Hohenstaufen also schrieb, es sei seine Absicht, „die Dinge, die sind, so darzustellen, wie sie sind“ – ein Satz, der das Weltbild seiner ganzen Epoche mit lakonischer, ruchloser, hochmütiger Modernität in Frage stellte, und sich bis auf den heutigen Tag noch nicht unangefochten durchgesetzt hat.
Des Bemerkens wert in kulturkämpferischen Zeiten, und schon von den Zeitgenossen als Sensation und mit Abscheu betrachtet ist ferner die Tatsache, dass Friedrich II. sich mit muslimischen Gelehrten und Schöngeistern umgab, sich eine Leibwache aus Sarazenen (muslimischen Piraten) hielt und die apulische Stadt Lucera mit unterworfenen Sarazenen besiedelte, in denen er seine treuesten Untertanen und Anhänger fand.
Den Todfeind durch Einweisung in eine Lebensmöglichkeit zu integrieren?
Da sei der Papst davor!
Und richtig. Seine papale Verfügungsgewalt über die europäischen Hirne und Herzen steckt sich hinter die französischen Anjous, damit endlich der ewig nur Unkosten bereitende Sklavenhandel mit christlichen Untertanen aufhört, und vor allem das unerträgliche Prosperieren von 20 - 60 000 Moscheegängern.
1300 war es dann so weit: die florierenden sarazenischen Koloniebewohner werden in einer Art von kleinem Völkermord allesamt massakriert, und ab sofort werden es gekaperte Sarazenen sein, die auf dem christlichen Sklavenmarkt von Lucera zum Verscherbeln anstehen.

Im Fußboden der Kathedrale von Trani ist seit neuestem eine Platte eingelassen, die dieses Gebäude als „Monumento messagero di una cultura di pace“ ausweisen soll.
Mit Schaudern verlasse ich diesen von mir seit fast dreißig Jahren geliebten, wunderschönen Dom. Dazu muss man wissen: von hier aus schifften sich die christlichen Schlägerbanden nach Ablegung ihres Kreuzzug-Eids ein, um ihrer heimischen Chancenlosigkeit in die zu gründenden Kreuzfahrerstaaten zu entrinnen: Militarismus als Problemlösung.
Draußen ist der mich, und die auf dem Meer schaukelnden Möwen beutelnde, scharfe Nordwestwind genau jener nachwinterliche Frühlingswind mit dem der Frieden in den Krieg outre - mer getragen wurde.
Und weil sich das nicht jeder gefallen lässt, braucht es gleich neben der Kathedrale ein Kastell. Eins von den vielen, mit denen die Normannen und die Staufer sich ihren frommen Weg zur Herrschaft pflasterten.
Kastelle sind nicht etwa schön anzusehende, romantische Baulichkeiten, wie das poetische Gemüt sich das so denkt. Das sind Zwingburgen, an denen zunichte wird, was es in Schussferne gerne anders hätte.

Darüber gäbe es viel zu sagen, aber ist Schreiben nicht die Kunst, etwas zu verstecken, von dem der Schreibende hofft, der Leser werde es schon entdecken?

Das normannische Stauferreich endete übrigens nicht in einem Knall, sondern mit einem Wimmern.
Wenn das Castel del Monte, das die majestätische Herrscheridee der Staufer wie kein anderes in ihrer Reinheit symbolisiert, im Tosen des Frühlingswinds aufjault, dann glaubt man in seinem Heulen dies Wimmern aus den Verliesen zu hören.
Da wurden nämlich die letzten Stauferknäblein Friedrich und Enzio von den siegreichen Anjous für ganze dreißig Jahre lebendigen Leibes dem Vergessen im Kerker anheim gegeben. Der eine verkam und verendete erblindet und verblödet und wurde wie ein totes Tier irgendwo namenlos verscharrt.
Dem anderen gelang bei der Verlegung die Flucht in eine demütigende Odyssee durch Europa. Die adelige Verwandtschaft sorgte dafür, dass seines Bleibens nirgends war. All seine Aufbrüche trieben ihn immer nur weiter in die nächste Abfuhr bis sich seine Spuren unter der heißen Sonne Ägyptens im Wüstensand endgültig verlieren...

glanz und ruhm ! so erwacht unsre welt
Heldengleich bannen wir berg und belt
Jung und gross schaut der geist ohne vogt
Auf die flur auf die flut die umwogt.

Da am weg bricht ein schein fliegt ein bild
Und der rauscht mit der qual schüttelt wild.
Der gebot weint und sinnt beugt sich gern
'Du mir heil du mir ruhm du mir stern'

Dann der traum höchster stolz steigt empor
Er bezwingt kühn den Gott der ihn kor...
Bis ein ruf weit hinab uns verstösst
Uns so klein vor dem tod so entblösst !

All dies stürmt reisst und schlägt blitzt und brennt
Eh für uns spät am nacht-firmament
Sich vereint schimmernd still licht-kleinod :
Glanz und ruhm rausch und qual traum und tod.
(Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod)

In Barletta gleich daneben steht die spätantike kolossale Statue eines in Byzanz geklauten Kaisers von über 5 Metern Höhe. In seiner Rechten erhebt dieser unidentifizierbare Herrscher das Kreuz wie eine Nahkampfwaffe kurz vor dem Zuschlagen. Nichts von der Serenität selbstbewusster Machtausübung, die an den Pharaonen ihre eigene Notwendigkeit ausstrahlt.

Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Ach ja, das Ideologenpack!
Unweit Baris hat das faschistische Italien bestimmt, dass da die dermaßen berühmte Schlacht von Cannae stattgefunden habe (Canne della Battaglia), dass wir noch in den 50er Jahren die Jahreszahl ihres Stattfindens auswendig hersagen können mussten.
Im Verlauf des Gemetzels war es den Truppen Hannibals gelungen ,
70 000 von ihren auf römischer Seite arbeitenden Berufskollegen zu töten. Und nun die Stellungnahme des Geschichtsschreibers Livius, auf einer römischen Granitsäule für die nächsten paar Ewigkeiten eingemeißelt, der zufolge die Niederlage -recht bedacht – eigentlich als Sieg zu betrachten sei: „Kein anderes Volk hätte ein derartiges Unglück überlebt....“

Bari
war mit der Beschaffung einer für Kathedralen unerlässlichen Reliquie relativ spät dran, als es sich 1087 die Reliquien des hl. Nikolaus aus Kleinasien verschaffte.
Dieses „Verschaffen“ ist ein Euphemismus für einen kreuzzüglerischen Raubzug, wie das damals als Gemeinschaftsprojekt von Adel, Kirche und Unternehmergeist die übliche Verkehrsform war.
Man legte sich das Gelingen der impossiblen Mission seinerzeit so zurecht, dass der Heilige selber, um dessen wundertätige Gebeine es ging, unbedingt nach Bari wollte.
Da er keinerlei Anzeichen von Protest an den Tag legte, billigte er offenbar den frommen Zweck, ihn dem räuberischen Zugriff heidnischer Sarazenen und Türken zu entziehen.
Angeblich hat dann der Sarg des heiligen Nikolaus jahrhundertelang ein „Manna“ ausgeschwitzt, das morgens mit einem Schwämmchen gesammelt, und zu prohibitiven Preisen an die zahlungskräftige Wundergläubigkeit veräußert wurde.
Böse Zungen behaupten übrigens hartnäckig, dass man seinerzeit den falschen Sarg entführt habe.

Das bedeutendste Kunstwerk im Innern der Kirche ist der Bischofsstuhl des Elias von etwa 1098. Ein Bischofsstuhl hatte meist einen erhöhten Sitz im Vergleich zu anderen Stühlen in der Kirche. Ein solcher Stuhl wird in der Kunstgeschichte mit dem lateinischen Begriff „Kathedra“ benannt.
Den Thron in Baris Kathedrale zeichnet ein interessantes Untergestell aus. Das ganze tragende Gerüst bildet keine bloße physikalische Statik, sondern eine Handlung von Menschlein, denen die Last des geweihten Hinterns, die sie ertragen, deutlich anzusehen ist. Dabei sind die verschiedenen Anteile am jeweiligen Arbeitsaufwand mit katholischem Realismus gut unterschieden. Den beiden Hauptträgern links und rechts krümmt die geweihte Last den Leib, während eine kleinere Figur in der Mitte nur locker eine symbolische Hand mit anlegt.
Vermutlich ein Manna-Käufer.

Im Dom trägt ein kleiner Sarazene das Taufbecken.

Mich wundert, dass ich so fröhlich bin...

Was an den normannischen Kirchen in Süditalien fasziniert, ist ein einzigartiges Raumerlebnis und dessen klare Ansage: im langen Schiff hat man die Illusionslosigkeit der Leidensperspektive bis ans Ende, das mit dem wonnigen Wahn der Erlösung durch einen Gekreuzigten winkt.

Bei längerem Befahren des Meers der Geschichte verliert sich der Glaube an dessen Respekt vor der Anständigkeit ganz von allein.

II
Ewige Dienstbarkeit also scheint dem Menschengeschlecht seit jeher verhängt.

Was trotz allem auf diesem Boden hoffen macht:
- Die Graffiti der lebhaften Anarchistenszene in Lecce, einer nicht sehr berückenden Barockstadt, die abzudienen mir das schlechte Gewissen gebot, das sich bei meinem anerzogenen Kultur-Respekt regelmäßig einzustellen pflegt, sobald der Baedeker punktet.
Diesen Kasperle-Barock, dessen Dekorationslust jede architektonische Aussage überwuchert, kennt man aus Spaniens plataresker Ornamentik zur Genüge. Man muss sich schon arg konzentrieren, wenn man dem Selbstzweck dieses üppigen Zierats die fast zum Verschwinden gebrachte Struktur ablesen will.

Erfreulich hingegen die Graffitiszene in einer Stadt, die von ultra-rechts gebürgermeistert wird, und an deren Polizeipräsidium seit Mussolini prangt: „TUTTO NELLO STATO/ NIENTE AL DI FUORI DELLO STATO/ NULLA CONTRO LO STATO.
Der Hintergrund der Lebhaftigkeit:
Fünf Anarchisten wurden angeklagt und bei fadenscheiniger Beweislage auf der Grundlage eines Terroristengesetzes, das uns so erst noch blüht, zum Einsitzen verknackt, weil sie sich "Farbschmierereien" gegen einen Priester erlaubt hatten, der ein Migranten- Durchgangslager leitet und der, wegen der Misshandlung von 17 marokkanischen MigrantInnen eigentlich Schlimmeres verdient hätte.
Verständlich, dass man dann den berufsmäßigen Enthaltsamkeitspredigern ein bisschen von ihrer eigenen Medizin zu schlucken gibt: ABSTIENITI AL CLERO!( „Beflecke dich nicht mit dem Klerus“!)

Schützenhilfe der Antike
Was auch zum erleichterten Aufschnaufen geeignet ist:
Dem Dichter Horaz wollte man auf seiner Reise nach Brindisi einreden, ohne Feuer und Glut verdampfe der Weihrauch auf heiliger Schwelle.
Seine Reaktion: „Das glaube der Jude Apella,
Nicht ich, welcher gelernt, daß mühelos leben die Götter,
Und nicht, wenn die Natur was Seltsames schaffet, des Himmels Grämliche Mächt' es senden herab aus olympischem Obdach.“

Das ist jetzt über 2000 Jahre her, und siehe da: Frühling und Ausfahrt des Geistes ist also immer möglich.

Zum Pilgerwesen auf dem Gargano
Auf dem Sporn des italienischen Stiefels gibt es einen Monte Sant´ Angelo, ein dem Erzengel Michael gewidmetes, alteuropäisches Pilgerziel. Dort befindet sich eine Tafel, die verkündet: “Haec est domus spezialis in qua noxialis quaeque actio diluitur.
Hier geht mir zum ersten Mal der schlichte Grund für den Erfolg des Pilgerwesens in allen Religionen auf: “Dies ist ein besonderes Haus, in dem jegliche schädliche/ schädigende Handlung abgewaschen/getilgt wird.“
Die Anziehungskraft dieses ideellen Konzepts liegt in dem Umstand, dass man das unausweichliche wechselseitige Schlagen tiefer Wunden naturgemäß nicht sich selbst verzeihen kann.
Und daher findet man am exterritorialen Ort seine Lossprechung vom „crimen“.
Der Dialektiker in mir weiß aber mit eben der selben Gewissheit, dass die darin liegende Knechtschaft erst dann wirkliche Befreiung garantiert, wenn der Beschmutzte auch sich selber vergibt.
Keine noch so tiefe Durchdrungenheit von „...wie auch wir vergeben unseren Schuldigern...“ ersetzt die Fähigkeit zum Freispruch durch mich selbst als Voraussetzung für die Absolution des Anderen von dessen Schuld.
Übrigens ist diese Ketzerei der ewige Anlass für die Verfolgung der Mystiker durch die Rädelsführer der Amtskirchen.

Jetzt weiß ich, wieso ich fröhlich bin. Ganz ohne die blühenden Mandelbäume und die gelben und orangenen Blumenteppiche unter den endlos auf der Murgia sich dehnenden Olivenbaumgärten.

- Und die Zukunft ist zwar auch nicht mehr, was sie schon mal war, aber Scheitern ist besser, als es erst gar nicht versucht zu haben.

Bafa-See/Latmosgebirge -Türkei

Diese jährlich wiederkehrende Ausfahrt gleicht (bis auf die story mit dem Hund) der damaligen so sehr, daß ich den alten Text unter dem folgenden link

http://www.rencker.de/latmos.htm

noch mal zugänglich mache.
Bilder und Unterstrichenes anklicken. Is auch authentische Saz - Musicke dabei!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Geld

verdirbt den Charakter. 
Vorausgesetzt man hat welches.

“Jeder Depp glaubt heute mitreden zu können...”


und das ohne jede nähere Sachkenntnis.”

Diesem verärgerten Ausbruch der klugen Köpfe kann ich nur von ganzem Herzen zustimmen.

Nicht ein Politiker, der auch nur im Ansatz wüßte, worum es bei seinem Rumgemurkse geht. Aber Reeeden tut das reden!  
Andererseits, so schwer, wie die klugen Köpfe ihren Herren unterstellen, ist das professionelle Zuschlagen der Politkasper nun wirklich nicht. Was soll denn daran so schwer sein, das Geld der reichen Leute zu retten, wenn man in der kommoden Machtposition ist, die gewissenhaft herbeiregierte Armut alternativlos zu machen?  
Schwierig ist daran doch bloß, beim Verteilen der Beute in der Meute erfolgreicher Europa - Nationen der Erste und der beim Schultern der Lasten der Letzte zu sein.

Konservatismus


Der eigenen Einsicht zu misstrauen, ist das Einfallstor überpersönlicher Mächte.

Koprophagie

Hunde fressen Scheiße. 
Die müssen das, weil ihr Verdauungssystem das braucht, was im Haufen drin ist.

Wenn ich gegen den bürgerlichen Scheißhaufen und seine Anhänger meine „Überlegt´ s euch, Leute“ losschicke, heißt das nicht, dass ich mich davon ausgenommen wüsste.

Bloß das unüberwindliche Hindernis meiner Identifikationsschwäche, der krude Fakt, dass mir das einfach nicht schmecken will, unterscheidet mich von den *+*++***!!

Stumpfsinn, du mein Vergnügen


"Wenn dir einer Watschen böte
wär das echt kein Vers von Goethe",
sagt er, ohne Schamesröte.

Stimmt, sag ich, und schluck die Kröte:
Ohrfeigen, so man mir böte,
sind - weiß Gott - kein Obst von Goethe.”

Den Alltag unterm Faschismus hielt man mit solchem Geblödel anscheinend auch ganz gut aus. 
Kempowskis "Tadellöser und Wolff" lassen grüßen.

Samstag, 15. Dezember 2012

Linksliberal

Von dem Gedanken angekränkelt, daß die armen Leute ja Geld brauchen, wenn sie sich von uns was kaufen sollen.

Aber doch nicht gerade meins.


Actions speak louder than words.

Vor allem ist überhaupt die Sprache 
bei gezücktem Gewaltmittel im Anschlag
ja so was von aasig langweilig.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Humanitas

Die edelsten Tugenden, als da sind: Hingabe, Selbstverleugnung, entsagende Selbstpreisgabe in der Loyalität an die Götter und ihre irdischen Sachwalter schaffen von je her unvergleichlich gewaltigere Kadaverfelder des gemetzelten Menschentiers, als ein noch so begabter Mörder hinbekäme.

Verkehrte Welt

Man glaubt seinen eigenen Ohren nicht.
Der sprechende Hosenanzug hält es für wichtig, die auf den Weg in die Altersarmut geschickte Jugend mit Hoffnung “auszustatten.”
Davor müssen aber erst die Banken mit dem Nötigsten ausgestattet werden.

Ganz früher, in jenen verblendeten Zeiten ohne Wahrheitsministerium und GröKaZ war es umgekehrt.
Da war die Jugend irgendwie so was Ideelles wie die Hoffnung, und die berühmten Risikoträger Banken schifften halt ohne gesicherte Apanage hoffnungslos ab.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Managementfehler

liegen immer dann vor, wenn nur die Luxuskarossen reissenden Absatz finden, und die Manager es versäumt haben, die Käufer von Mittel- und Kleinwagen mit den nötigen Mitteln für den Kauf eines neuen Autos auszustatten.

Naturalia non sunt turpia

Es ist schlimmer.

Wer sich seiner Bedürfnisse schämt, der setzt den gnadenlosen Belagerer auch noch eigenhändig ins Recht.

Bunzrep' likanisches “Stirb und Werde” aka Identität

Wenn der Nutznießer deiner von dir tagtäglich hervorragend ausgefüllten Stellenbeschreibung ihre Leistungen nicht mehr abrufen will, ist deine Identität ganz schnell futsch.

Gut wäre dann eine – von Soziologengurus gegeisselte - Identifikationsschwäche zum Etablieren einer neuen Identifikation mit einer hoffentlich bald angeforderten neuen Identität.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Kompromiss II


Jedes Interesse bedarf zu seiner Realisierung der ihm gegenüber geltend gemachten Gewalt.

Gewaltlosigkeit würde ihn als Albernheit kompromittieren.

Die Hochschätzung eines angeblich gewaltfrei, „auf Augenhöhe“ zu Stande gekommenen Kompromisses hat sich in die Spiegelfechterei verliebt.

Im Gedränge


Ein Wohlerzogner wartet still
auf das, was er wohl Wollen will.


Und lauscht derweilen aber scharf
auf das, was man halt Dürfen darf.


Er hebt das Ohr jetzt hoffnungsvoll:
Da sagt wer, was er Sollen soll.


Daraus zieh ich den kühnen Schluß:
Getan wird, was man Müssen muß.


Diese Verse reich ich zag,
Dir, die ich gerne Mögen mag.

Dies ist kein politisches Urteil

Heil dir Germania
dicklicher stehst du da
als je zuvor
ramschreich in Schnäppchen-Schlacht
groß durch des Geldes Macht
jubelt dir rühmenden Scheiß 
so Kind wie Greis.



Schlinge der Blindheit Panier
jetzt um die Birne dir
an Armut reich
Schirmend der Kriege Recht
walte des Atmens schlecht
an Dummheit und Opferfrust
den Vätern gleich

Diese Parodie ist abgrundtief schlecht.
Das kommt aber bloß daher, weil schon das Original an sinntriefender Stumpfheit einfach nicht zu überbieten ist.

Humanismen

Kaum will einer die Konditionen aushandeln, oder gar die Bedingungen untersuchen, unter denen man Konditionen auszuhandeln gezwungen ist, schon hört man das “Tsts!” der Gebildeten über den Zurückgebliebenen, der die “CONDICIO HUMANA” einfach nicht begreifen kann.

Daraus lernen wir über die schaurigen Wonnen der Weltanschauung:
Überlegenheit, ja schon das bloße Gefühl der Überlegenheit genügt, für immer des Lernens überhoben zu sein.

Sonntag, 9. Dezember 2012

National, adj.

Als am selben Nabelstrangbaum hangend gedacht; als bloße natürliche In – die – Welt- Geschmissenheit höchster Wertschätzung bedürftig.

Kommt aber nur als „-istisch“ bei anderen Blutsbrüderschaften vor, während der gesetzte Demokrat patriotisch ist.

“Bundesfabrik Deutschland” (Peer Steinbrück, Sonntag , 09. 12. 2012)

bei seinem Versprechen,
als gewählter Aufzugswärter 
und Betreuer der Frisöre und Frisierer
auf den mittleren Etagen
demnächst
sein Bestes zu tun.

Weltreligionen

  • - Wirtschaft, 
    - Werbung
    - Wirtschaftswissenschaft,

  • - Sport.

„Verschwinden des Menschen“

Eine kulturkritische Floskel. Die schon in Saul Bellows frühem Roman »Herzog« verdeutlichte, dass man kein allzu feines Gespür für die Bruchstellen der amerikanischen Gesellschaft zu haben braucht.

 »Das Leben eines jeden Staatsbürgers wird zum Geschäftsbetrieb«, wettert die fiktive Menschfigur Herzog in einem Brief an den US-Präsidenten gegen den American Way of Life – und verlangt eine Umbesinnung: »Das menschliche Leben ist kein Geschäft.«

Ooooh doch!
Aber man kann das natürlich mal lässig umdénken, oder elegant úmdenken.

Auch für die Intellektuellen gilt: 
Das größte Glück für die Herrschenden ist die Dummheit der Beherrschten.

Jetzt rechnen sich die Beherrschten schon selber vor, wie viel an Almosen ihrer Hilflosigkeit zusteht. Zerbrechen sich den Kopf ihres Herrn in Statistiken und Gegengutachten, als ob da überhaupt nur einer zuhörte, wenn die Kostenfaktoren sich als Kostenfaktoren aufführen.

Samstag, 8. Dezember 2012

Humanitäterei

Wenn Konkurrenz das Gesetz ist, nach dem die Leute antreten gemacht werden, dann ist eine selbstlose Tat der Anfang vom Untergang der Welt wie wir sie kennen.

Dass sie noch nicht untergegangen ist, lässt die weltweite Wohltäterei in ihrem Wesen nicht unberührt.

Verse zur Rettung des Konjunktivs

Altersseufzer
Falls mich noch irgendwas anföchte,
dann wär' das was, was ich gern möchte.

Lebensmürbe
So da ein Einsamer verstürbe,
da röch's, wie wenn da was verdürbe.

Paradoxie
Falls wer Spontaneität beföhle,
gell, das zwickt spontan uns in der Seele.

Ungustuös
Hasen fräßen sich wie Mädchen
gern durch knusprige Salätchen,
sagt er, und daß ihn verdrössen,
Maden, die das auch genössen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Maskenspiel

Das Leben ist genau so lange ein Rollenspiel, wie es Leute gibt, die ihre Domestiken auf die Bühne schicken können.

Mitleid

Das Mitleid sitzt Abend für Abend vor dem Fernseher und verströmt sich in profuser Erfüllung. In dieser Welt ohne alle Empathie möchte es ohne das fiktional produzierte köstliche Nass auf den Wangen nicht leben.

Als das Mitleid noch auf sich selbst und seine Mitwelt angewiesen war, ging es ihm gar nicht gut. Die meisten Leute sterben ums Verrecken nicht, wenn einem danach ist.

Man kommt eben in diesem Leben als der bessere der besten Menschen einfach nicht auf seine Kosten, selbst wenn man in die endgültigen Verlusterlebnisse Millionen solcher Menschen einbezieht, die das eigentlich gar nicht verdienen.

Lieber, guter Nikolaus,

lass die Rute heut zu Haus,
weil - ich schwör's ein ganzes Jahr -
Schreiber dieses artig war.

Liberté

Die Anbeter der Freiheit kann man daran erkennen, dass sie – ihr gehorsam – im Staub auf ihren Knien liegen, statt den durchaus bekannten Lebenswandel dieser Diva zu studieren.

Wer das Familienrudel

als den Kern einer natürlichen Gemeinschaft herumerzählt, hält sich eine schlechte Meinung von der Natur.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Subjektivität, objektiv

Wer mit 20 den Kommunismus für eine Herzensangelegenheit hält, hat sich selbst dazu verurteilt, mit 40 den Kapitalismus für eine Sache der klugen Köpfe zu halten.

Familienromane

Erwerbsbiographien einer ethisch verwalteten Bedarfsgemeinschaft von Endverbrauchern.

Montag, 3. Dezember 2012

Skepsis

Nur wer über den Zweifel etwas gelernt hat, bleibt ein selbst denkender Mensch.

Wer nur zweifeln gelernt hat, bleibt ein Methodologe des Zweifelns.

Zum Souverän, dem Bürger


Will man Sklaven, ist man ein Narr, wenn man sich Herren erzieht”. (Nietzsche)

Dieser “Fürst in Lumpen und Loden” verschwendet seine Lebenszeit damit, auch ja alles richtig zu machen.

So kommt er nicht dazu, das Richtige zu tun.

Ein Optimist

denkt, dass die Politiker nach ihrem Gewissen entscheiden. 
Ein Pessimist denkt das selbe.

Warum einer brav ist.

Da gibt es mindestens zwei Herleitungen.
Die üblichen Verdächtigen sind brav, weil es ihnen nützt, so systemrelevant wie sie sind.

Die vielen anderen halten sich an die Anstandsregeln, weil ihnen in ihren Abhägigkeiten eh nichts anderes übrigbleibt.

Wo gehört aber einer hin, der so frei ist, die Merkel nicht über den Haufen zu schießen, weil sämtliche politischen Morde der Amerikaner und Israelis beweisen, daß damit nicht ein einziges Problem gelöst ist?

“Der Gauck ist aufgegangen!

Die Uniformen prangen
Am Hindukusch so klar.
Die Welt steht da und schweiget
Und aus den Reden steiget
Der alte Scheiß so wunderbar.
Ach, Gauck, du clevre Nudel
In deinem Freiheitsstrudel
Folgst du dem deutschen Brauch,
Du lebst im ob’ren Drittel
Da heilt der Zweck die Mittel
Und unsern toten Nachbarn auch.”
Hans Eckhardt Wenzel, Liedermacher, 14. Juni 2012

Sonntag, 2. Dezember 2012

Die Genussfähigkeit erhalten!

Wem sein Hass beschwerlich fällt, der macht etwas bei Anwendung und Dosierung falsch.

Hass ist, wie die Liebe, ein Genussmittel.

Bevor ich' s vergesse

Es nützt den schlitzenden Röslers dieser Welt, daß sie niedlich wie Babys ausschauen.
Aber die Raubtierfresse der Schaudern machenden Kauders schadet ihnen auch nicht.
Bei all den Idioten, von denen ich umzingelt bin.

Samstag, 1. Dezember 2012

Medienpolitik

„Warum muß der Gerechte so viel leiden auf Erden? Warum muß Talent und Ehrlichkeit zugrunde gehen, während der schwadronierende Hanswurst sich räkelt auf Pfühlen des Glücks und fast stinkt vor Wohlbehagen?“
- Heinrich Heine –
-
Eigentlich kein großes Rätsel.
Ein hohler Darm gibt eben einen hervorragenden Resonanzboden für His Masters Voice ab.

Selbstkritik

Zur Selbstkritik sind ausnahmslos alle jederzeit bereit.
Immer vorausgesetzt, es stimmt ihnen darin keiner zu.

Donnerstag, 29. November 2012

Vorbilder

Machen ihren Abziehbildern was vor.

Nachfrage

Gibt es volkswirtschaftlich nur dort , wo auch die Mittel ihrer Befriedigung kursieren. 

So kommt es, dass in den notorischen Hungerdistrikten dieses Globus keine Nachfrage herrscht.

Niemand bedauert das mehr als unsere Anbieter.

Feiner Unterschied

Der Unterschied zwischen Gott und einem Bilanz ziehenden Politiker besteht darin, dass Gott am Gelaufenen nichts mehr ändern kann.

Mittwoch, 28. November 2012

Um die Statistiker

endlich los zu werden, 
würde es genügen, 
sie mit Bleistiefeln durch den Fluss gehen zu lassen, 
dessen mittlere Tiefe sie 
mit einem Meter errechnet hatten.

Der Trigema - Affe

lehrt: 
Wenn die Moral der Heimatliebe einen Konkurrenzvorteil verspricht, wäre es blöd, sich ihrer keusch zu enthalten.



Atheismus

Neben anderen Moralen eine nicht ganz so erfolgreiche, weitere Kampagne für Religion im modernen Staat.

Wohingegen Gott für verzichtbar bei der Lösung anstehender Probleme zu halten, eine ganz andere Sache ist.

Kriegskalkül

Großer Gewinn an Geldeinheiten
und Wiederwahl-Chancen
bei
kleinen Unkosten an 
billigen Menschenleben.

Karriereinstinkt

Selbstverständlich kann man als Konkurrenzgeier auch mal Glück haben.
Ein Geier bleibst du trotzdem.


Competitive society

Wenn dir einer die Pistole auf die Stirn setzt, ist es egal, ob du einer von den Guten oder den Bösen gewesen sein wirst.

Sieh also zu, daß bis da hin immer du derjenige bist, der den Finger am Abzug krümmt.