Montag, 30. November 2015

Legitime Kriege

gehen mir ja so was von am Arsch vorbei.
Von irgendwelchen illegitimen habe ich nämlich noch nie was gehört.

Denkt, solange das noch legal ist.

Völkerrecht

Akademischer Studiengegenstand, der zu einem Lehrstuhl führen kann.

Hat eine praktische Bedeutung nur, insoweit er die Konkurrenz der Machthaber an seinem Gebrauch als Waffe interessiert.

Die in ihm auf geduldiges Papier gedruckte Anerkennung staatlicher Souveränität und irgendwelche Interventionsverbote werden als herausfordernde Hindernisse genommen, die sich regelmäßig durch Interpretationskünste der überlegenen Macht überwunden sehen.

Die Schäubles und die von der Leyens arbeiten seit Jahren an seiner behutsamen Novellierung für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, denen man sich stellt mit einer Institutionalisierung der „humanitären Intervention“ als Legitimierung der anstehenden Überfälle auf Landstriche des Globus, denen eine neue Weltordnung beizubringen sei:
Wir können nicht zur Seite schauen, wenn Mord und Vergewaltigung an der Tagesordnung sind, schon allein aus humanitären Gründen.“ (Stahlhelm-Ursel)

Ganz recht. Schon allein aus humanitären Gründen müsste man damit anfangen, die Amerikaner bei ihren einfach nicht aufhörenden, völkerrechtswidrigen Angriffskriegen auf den Rest der Welt mit dem internationalen Recht ein wenig zu stören. Aber so war es ja wohl nicht gemeint.

Denn, siehe oben: Völkerrecht ist, was meinen geopolitischen Planungen in den Kram passt.

Syrien: Waffenlieferungen, Ölgeschäfte

Es ist ja richtig, dass sich die Medien offensichtlich bedeckt halten, wenn es um den Zusammenhang dieser drei Themen in ein und dem selben Komplex geht.

Aber es ist schon ein bisschen begriffsstutzig von den linken Kritikern, sich über diese Wortkargheit als eine bewusste Desinformation aufzuhalten.

Denn worum geht es dabei? Um den freien Warenverkehr.

Und der ist immer als eine - keiner Thematisierung bedürftige - Selbstverständlichkeit unterstellt, so dass umgekehrt nur dann ein Aufschrei durch die Presse geht, wenn an ihm die Falschen profitieren.

Sonntag, 29. November 2015

Bücher seien wie Menschen.

Aber nicht ein einziges Buch reicht an die Menschen heran in puncto Langweiligkeit.

Ein solcher entsetzlicher Satz macht den Unterschied aus zwischen einer publikumsabhängigen Satire und meiner Tour, mit einer erfolgreich von Sieg zu Sieg in ihre Selbstauslöschung eilenden Rasse klarzukommen.

Gutmenschen und Systemkritiker

Neuerdings wird es hoffähig, sich als Gutmensch zu outen. Also als einer, der die Moral auf seiner Seite weiß, wenn er auf die Leute schimpft.
Das mag er gerne zu seinem Privatvergnügen tun, aber es ist ein Missverständnis, wenn dergleichen als Kapitalismuskritik ausgegeben wird.

So einer hält als nicht approbierter Ethikphilosoph oder als religiös motivierte Moralwachtel die ungeliebten Auswirkungen des Kapitalverhältnisses für abhängig vom guten oder bösen Willen seiner Agenten.

Nun ist es aber an dem, dass man seine ideelle Unterwerfung unter einen Gott namens Mammon schon gefahrlos kündigen kann, ist der inkriminierte böse Mammon aber eine Metapher für die materielle Abhängigkeit vom Kapital, tut man dies mit dem erheblichen Risiko, seine bürgerliche Existenz zu verlieren.

So ein Gutmensch versuche doch bloß einmal, seine Miete dauerhaft dem schnöden Immobilienhai vorzuenthalten, um ihm Anstand im Umgang mit seinen Mietern beizubringen.

„Unschuldige Opfer“

Eine Phrase, die sich sehr wohl schuldige Opfer vorstellen kann, und das auch in die Tat umsetzt.

Psychologisierung

Wem zur Sache nichts Pertinentes einfällt,

der wird mit Impertinentem gegen Menschen ausfällig.

Keine innere Sicherheit ohne Krieg.

Früher war das mit der Radikalisierung mal ein Gedankengang, der einer Sache auf den Grund gehen wollte, und bei dieser Aberration unangenehm auffiel.

Heute wird in aller Öffentlichkeit radikalisiert, dass es nur so scheppert. 
 
Kaum erinnert ein durchgeknallter Haufen an die unangenehmen Grundwahrheiten des kriegerischen Ausgelöschtwerdens, schon radikalisiert sich der Westen mit allgemeiner Billigung bis in die nächsten Kriege hinein.

Samstag, 28. November 2015

Weltklimagipfel

Morgen findet in Bingen eine machtvolle Demonstration statt, die zeigen wird, dass es viele Menschen gibt, die das Klima liebhaben.
Übermorgen findet in Paris eine Zusammenkunft der Mächtigen statt, die zeigen wird, dass auch der 21. Klimagipfel (der 21.!) von Menschen erstiegen wird, die das Klima liebhaben.

Wenn Demonstrationen jemals etwas bewirkt hätten, wären sie schon lange verboten worden.

„Grenzenlosigkeit der Asylantenschwemme“

Wissen Sie, was wirklich grenzenlos ist?

Stellen Sie sich eine Bewegung aus sich selbst heraus vor, mit einem ungeheuren Schwung, ohne ein anderes Ziel als in einem sinnlosen, zerstörerischen Elan über sich selbst hinaus zu gelangen und doch immer der selbe zu bleiben, den niemand daran denkt zu deckeln.

Das gibt es doch gar nicht.“

Hätte schwören können, dass Sie das Kapital für ein große Summe Geldes halten.“

Ein Friedensprozess

genanntes Unding macht jetzt bereits im fünften Jahrzehnt dem Frieden im nahen Osten den Prozess.

Ein vergleichbares Unding, der Demokratisierungsprozess der Türkei, war bei dessen Geburt bereits drei Dezennien älter.

So lange halten sich inexistente Wesenheiten, wenn ein politisch - gesellschaftliches Interesse an ihnen besteht.

Die Sprache bleibt bei solchen obskuren Vorgängen zwar die erste, aber nicht die einzige Tote.

Donnerstag, 26. November 2015

Das Schweigen des Herrn

über seine Taten und Untaten im Bereich der inneren Sicherheit mag seiner Fürsorglichkeit geschuldet sein.
Gleichwohl spricht sich darin nur allzu beredt das damit kund getane Verhältnis zwischen ihm und den naseweisen Knechten aus.

Eigentumsgarantie

Hinter jedem großen Vermögen steht schützend - mit mehr als einem bloßen Gummiknüppel - die Staatsgewalt, die von Anfang an mit dabei war.

Tautologien bleiben gerne unter sich.

Und wenden sich gerne kämpferisch nach außen.

Ein besonders pfiffiger Gedankengänger meint mir ernsthaft in Gewissen reden zu müssen: „Wir sind Markt. Wie können wir also gegen den Markt sein?“

Tja, wenn einer eine Fremddefinition positiv übernimmt, hat er sie schon gerechtfertigt und braucht sich nicht zu wundern, wenn er da machtlos vis - à -vis steht.
  • Du bist ein Arschloch.“
  • - „Jetzt, wo du das sagst... und ich frage mich schon die ganze Zeit, warum ich mir nicht in den Hintern beißen kann.“

Der Wille Gottes

ist das Armageddon.
Hat er schon vor langer Zeit angekündigt.

Banken, Konzerne und die Politiker mit den „richtigen Signalen an den Markt“ gehen ihm dabei hilfreich zur Hand.

Allwissenheit

Als Gott sah, wie lüstern Adam nach den Hinterteilen von Säugetieren schielte, schuf er ihm flugs eine Eva. 
Um den absehbaren Theologen eine kleine Freude zu bereiten, legte Er bei gleicher Gelegenheit in Seiner Allwissenheit den Grund für die Erbsünde, indem er sowohl Erkenntnis, als auch Sodomiterei zur Sünde erklärte.


Mittwoch, 25. November 2015

Im Kampf gegen den unauffindbaren Feind entsteht er.

Das ergebnislose Rotieren des Sicherheitsapparats in sich führt zu dessen abermaliger Aufstockung und einer Nutzung von „Synergieeffekten“ zwischen Polizei und Militär.
Denn:
Das herkömmliche Sicherheitskonzept war schon immer - beispielsweise - die Umrüstung der Reiterei von der seit Jahrhunderten bewährten Lanze auf zwei davon.
Heute von Seiten der Fortschrittler gern auch aus Aluminium.

Für solchen Irrationalismus hat Sascha Lobo die Formel gefunden:

"Die Evidenz ist tot. Es lebe die medial inszenierte Evidenz." 

Gute Frage

Wie soll ein Mann die Gesetze nicht verletzen, wenn er zum Leben kein Geld hat?“
(Ross McDonald: Geld kostet zu viel)

Beten und Gesetzesübertretungen

sind naheliegende Optionen, wenn es wirklich nicht mehr anders geht.


Dienstag, 24. November 2015

„Definieren Sie doch erst mal...“

Und während der gutgläubige Depp sich umsichtig ans Abstecken des Geltungsanspruchs macht, wird er von den Schergen der Deutungshoheit hinterrücks niedergeknallt.

Der Ruf nach einer neuen Gegenöffentlichkeit

nährt die Einbildung, dass die Leute sich durch Herumgewörtel von ihrem Herumgewurschtel abbringen ließen. Gegessen wird seit je her in der Herrschaftsgeschichte, was auf den Tisch kommt. (Fakt.)
  • Verschärfung der Sicherheitsgesetze?“
  • Dass Sie überhaupt fragen, beweist schon, dass Sie ein Sicherheitsrisiko/ Unsicherheitsfaktor sind.“

Notwendigkeit der Freundbildhauerei

Freund: einer, der dir die hehren Motive deiner Kriege unbesehen abnimmt.
Feind: einer, der deinen Freunden ihren wahren Grund hinterbringt.

Wenn du ihn brauchst, lasse über einen guten Feind, wie über einen guten Freund sprechen.

Montag, 23. November 2015

Resistenz des Normalos

Wer erst einmal mit Stellvertretervertretern seines Interesses behaftet war, wie soll dem noch irgend eine andere Seuche etwas anhaben können?

Kapitalismus ist alternativlos.

Wie jetzt? Zum Großkapitalisten reicht es bei Ihnen nicht?
Dann werden Sie doch einfach Kleinkapitalist.“

Der Wissenschaft

wird gemeinhin eine befreiende Wirkung zugeschrieben. Kennen wir die Gesetze des Gegenstand, können wir sie zu unseren Gunsten verwenden.

Die Gesellschaft als Studengegenstand hat freilich das Trickreiche an sich, dass sie über  die Mittel verfügt, sich dem Objektstatus zu entziehen, um ihre Reproduktion zu sehr exklusiven Gunsten zu gestalten.

So kommt es, dass zwar demnächst führerlose Busse die Beförderung der Massen erledigen werden, aber der Gedanke einer Selbststeuerung
der Massen, die – all inclusive – autonom ihr Wohl befördern, nichts als hemmungslose Heiterkeitsausbrüche provoziert.

Selbstgefälligkeit

Das Kunststück, sich zum Zentrum jeden Themas zu machen, um sich dann selbst in den Arsch zu kriechen.

Siehe > Rebellion auf den Knien/ Social Justice Warriors/ prissy/ Veganer...

Sonntag, 22. November 2015

Metaphern

Die des öffentlichen Sprachgebrauchs unterstehen eindeutigen Dienstverpflichtungen.

Wenn sie Fahnenflucht begehen, findet man sie in persönlichen Chiffrensystemen und anderen Erkundungsstreifzügen des vagabundierenden Geistes.

Instrumentalisierung

Wie kommt das nur, dass jede vom Untertan versuchte Instrumentalisierung, also die Verwandlung einer konkreten oder wahnhaften Realie in eine Waffe gegen den Herrn, so lächerlich wirkt?

Samstag, 21. November 2015

Politik, ein Griff ins Klo

Kein Witz: Ich lese, dass die Grünen auf ihrem Parteitag fordern, schwule, lesbische, bisexuelle, transsexuelle, transgender und intersexuelle Flüchtlinge in separaten Zelten unterzubringen. Als Begründung führen sie an, dass diese Minderheiten besonders von Diskriminierung und Gewaltübergriffen bedroht seien. 
 
Wenn du gewöhnt bist, dein Leben den Kümmerern zu überlassen, wirst du nie auf eine den usurpierten Betreuungsstandpunkt unterminierende, aber ganz naheliegende und verständige Frage verfallen:
Wenn ich special interests bei meinen sexuellen Präferenzen hätte, würde ich die dann unter Bedingungen unmittelbarer Augenkontrolle kundtun?

Ich bin sicher, dass demnächst im polit- profilierenden Gegenzug integrative Klos eingerichtet werden, wo sich die Diskriminierung gegen das jeweils ausgegrenzte Geschlecht aufgehört hat.

Exklusion

Ich meine, einen Herrn aus dem bayerischen Regierungsrudel namens Söder gestern sehr laut sagen gehört zu haben, dass „kein Buch über dem Grundgesetz“ stehe. Womit dem Kontext nach, in dem dieser Unsinn im Kasperletheater meines Fernsehers verlautbart wurde, der Koran oder die Scharia gemeint war.

Ja wer - in seines Gottes Namen ! – hat denn jemals diesen Anspruch erhoben?

Mit der selben Logik proklamiere ich hiermit:
Keine Marsianer hier auf unserem Globus!“
Keiner darf blöder als der Söder!“

Bloggen als Weltanschauung

Die Überzeugung, dass das Wort etwas mit Wissen und Wahrheit über die Welt zu tun habe, braucht nur der, dem der öffentliche Sprachgebrauch in Werbung, Wirtschaft und Wehrokratie ob solcher Naivität vormacht, wie man ihm lallend ins Gesicht lacht.

Das mit der Sicherheit der Freiheit

Mal angenommen, es käme da hin, dass dein Staat wegen Finanzierungsengpässen, nicht die Sicherheit deiner greifbaren Eigentümer garantieren könnte?

Was wäre denn so schlimm daran, wenn du dafür private Sicherheitsdienste unter Vertrag nehmen müsstest?

Richtig, für dich nichts.
Für die, denen die Maschinengewehre an den Mauern deines Kondominiums eindeutige Zeichen setzen, aber schon.

Finger weg von Drogen!

Die besorgten Prediger des Sozialismus sind mir deswegen so unergiebig, weil die seit Anfang unserer Zeitrechnung für alle daran interessierten Kreise so hervorragend funktionieren.

Donnerstag, 19. November 2015

Subjektivismus

Die philosophische Position, die behauptet, dass du denkst, was du denkst, nur deswegen denkst, weil du halt denkst, wie du denken musst.

Kinder glauben auch, dass die Welt verschwindet, wenn sie die Augen zumachen.

Chancenlosigkeit der Ideologiekritik

Der Vorwurf: „Lügenpresse“ lässt darauf schließen, dass man sich in diesen Kreisen doch irgendwie "verarscht" vorkommt.

Lieber hätte dieser Verein der Durchblicker, dass man ihm klipp und klar, sozusagen in deutscher Fraktur, verklickerte, dass man sich bei dem verantwortungsvollen Geschäft seiner Übertölpelung jede gewünschte Menge Mühe gäbe.
 
Es ist deswegen "leichter die Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind" (Mark Twain), weil hinterher keiner der Depp gewesen sein will.

Und da kommt ihr Hirnwichser mit so was Entlegenem wie Ideologie daher!

Worte bedeuten nichts mehr.

Ich zitiere: „Durch die Absage“ einer lustvollen Zusammenkunft von Fussballfans „ist die Terrorgefahr nähergerückt“.
Eine ganz unnötige Folge ist nämlich die Ursache einer Folge ohne Ursache ... oder so ähnlich.

Abgesehen davon, dass die Zeilenschinder der Medien das gar nicht sagen wollten, was sie sagen, ist es eigentlich schade, dass das, was hier steht, mal wieder keiner von denen versteht, die das partout nicht verstehen wollen.

Und am Rande:
Wenn ein der strategischen Drahtzieherei Verdächtiger von Kugeln und Schrappnellsplittern der Polizei zerfetzt ist, wird er sich mit irgendwelchen Klar- und Richtigstellungen schwer tun.

Der erbetene „Vertrauensvorschuss“

von der und für die staatliche Schutzmacht zum Zwecke einer unbegrenzten Höhe der Kreditaufnahme endet naturgemäß bei einem den Gläubiger ruinierenden Überziehungskredit.

Mittwoch, 18. November 2015

Die fraglos Selbstverständliche

„Politisch motivierte Gewalt“ unterscheidet sich vom normalen Gewaltgebrauch dadurch, dass nur letzterer keine verständige Nachhilfe beim Verständnis ihres Zuschlagens braucht.

Legitimiertes kann nur Legales. 
Oder sollte beispielsweise der nunmehr rechtmäßig als rechtswidrig verurteilte Polizeieinsatz S21 ....nach 5 Jahren...tatsächlich.... und wer war das denn eigentlich...?
 

Schutz vor Freiheit und Sicherheit

nach den koordinierten Anschlägen in Paris kommt es jetzt von Seiten der Veranstalter des Klimagipfels in Paris zu ihren koordinierten Anschlägen gegen Demonstrationen, Feiern und Konzerte rund um den Klimagipfel.

Merke:
Demonstrationen und demokratiekulturelles Klimbim sind dem Klima schädlich.

[Dies war mal ein sehr gesitteter Blog, in gesitteter Form, mit gesetzten Worten. Und jetzt empfiehlt er sogar: „F* euch doch selber, ihr verf* Arschlöcher.“]


Zeichensetzung

Ehemals:
Regelungen zur Erleichterung des Verständnisses beim Schriftverkehr.

Heute:
Massenhaftes Sich - Versammeln und Spazierengehen in den Straßen, das Anzünden von Kerzen, Händchenhalten, Radtouren für Frieden Abrüstung und ziviles Europa, Flugzeugfliegen von Politikern zu Gipfeln ... und was weiß ich noch alles, das fällt alles unter korrekte Zeichensetzung.

Möchte bloß wissen, wer glaubt, all diesen unartikulierten Scheiß einer bekundeten Zugehörigkeit zum richtigen Haufen lesen zu müssen.

Dialektik, karriereschädlich und allgemein unbrauchbar

Wisst ihr, wann mir die vorsorglich aufgestellten Eimer für die zu erwartende Kotze nicht ausreichen?
Wenn Frankreich – laut FAZ – an fünfter Stelle unter den Finanzierern des Terrors steht, und sich jetzt aufregt, dass der macht, wofür er als bekannt definiert wurde, wenn er es denn war.

Das Kunststück, sich selbst in den Arsch zu kriechen, ist den leitenden Managern der Franzhosen (sic!) hier fraglos grandios gelungen.


Identitätsstiftende Werte


wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Abendland, Alterssicherung, Eigenheim usw. … notieren am DAX eher niedrig.

Vielleicht sollte man also von diesen kostenlos gestifteten Identitäten mal radikal umschwenken auf das, was den wichtigen Menschen außerhalb unseres Sichtkreises radikal unwichtig ist, nämlich dein Interesse an einem lebbaren Leben.

[Schon witzig, was google, die Plattform aller zugelassenen Plattheiten, nicht kennt, und deswegen in der Rechtschreibkontrolle moniert: lebbar.
Computer sind strikt gegen einen kreativen Sprachgebrauch. Wer weiß, was dabei am Ende noch rauskäme?!]

Sicherheitsgrößenwahn

Auch ich kann die Fußballerei nicht leiden.

Die nächste Verhinderung irgend so einer Ballerei wird auf mein Konto gehen.
Ich werde ebenfalls glaubwürdig versichern, dass ich islamistische Zelle soeben eine ernst zu nehmende Bombendrohung rausgegeben habe.

Im Ernst: wenn der Bevölkerungsschutz total wird, …. Hochsicherheitstrakt und außen drum herum 24 Stunden - Ausleuchtung für die Video-Kameras.

Moment mal, da klingelt´s. Bevor die mir die Tür eintreten...
Bin gleich wieder zurück.

Bin doch erleichtert, waren doch nicht die Sicherheitskräfte.
Schreibe ich lieber - eindeutige Zeichen setzend - dran, dass das eine Satire ist.

Dienstag, 17. November 2015

Die Politclowns und ihr Terrorismus

Mit ernsten, gesammelten Gesichtern verkünden sie neue, verschärfte Maßnahmen zum Schutz der Freiheit und Sicherheit in Europa gegen den Terror.

Das lächerliche Ideal dieser libertären Securisten ist also die Freiheit des Hochsicherheitstrakts für Europainsassen.

Denn: man kann zwar Politclowns mit Leibwächtern sichern. Auch polizeilicher und militärischer Objektschutz ist möglich. Auch für die Groß - Immobilie Deutschland.

Und – komisch und unerklärlich - dennoch fand die punktuelle Simulation perennierender nahöstlicher Verhältnisse in Paris, also im am besten gesicherten europäischen Staat statt.

Gesamteuropäische Gesinnungswichserei

Ist eigentlich schon irgendeinem aufgefallen, dass sich der immer noch nicht exkommunizierte Europapolitiker Adolf Hitler – Gott hab´ ihn selig - die Finger geleckt hätte bei dieser gegenwärtigen gigantischen Vervolksgemeinschaftung gegen angeblich un - europäische Umtriebe?
Über die - nicht von selbst anwachsenden - Leichenberge aus nahöstlichen Untermenschen habe ich jedenfalls noch nicht eine Träne kullern gesehen.

Wenn ich mir mal ausnahmsweise eine kleine Gemeinheit als Erklärungsansatz für den grassierenden Wahnwitz erlauben darf: Aggressor ist tiefenpsychologisch gesehen immer der, mit dem der Traumatisierte sich identifiziert.
Nicht der, der vom Bewusstsein zum Aggressor erklärt wird.

Wollen wir hoffen, dass die Zahl der karrierebewussten Mitläufer höher ist, als die der tatsächlich pathologischen Fälle.

Montag, 16. November 2015

Die mit dem Hammer philosophieren

Einem Politiker nahezulegen, er möge doch bitte endlich mal sein Tun reflektieren lernen, verbreitet dreist die vorsätzliche Täuschung, Politiker hätten beim Geschäft des Zuschlagens um die Folgen ihres Tuns zu wissen.
Die Dreistigkeit besteht in der Zumutung an den Verstand, es sei ihm doch bitte eine wohltuende Gewalt vorstellbar.

Terror sei kein Krieg,

höre ich mich über die Feinheiten der militärischen Semantik belehrt. Und irgendwelchen „Staatsterrorismus“ (Helmut Schmidt) gäbe es schon gleich gar nicht.
    Unser kriegsgeiler Bundespräsident ist da ganz anderer, jedoch irgendwie privilegierter Ansicht. Er sieht in der noch völlig unaufgeklärten, barbarischen Metzelei in Paris eine „neue Art von Krieg “ gegen eine Anzahl der Verteidigung bedürftiger, „universelle(r) Werte “.

    Das wäre dann allerdings der NATO-Bündnisfall, wonach er mit so manch anderem in dem verluderten Gesindel seufzt.

Flüchtlingsunterkünfte abfackeln!

Deutscher Arbeiter, die Flüchtlinge wollen dir deine Villen auf den Bermudas wegnehmen!“
(Mit Dank an Klaus Staeck)

Ich soll doch mal Flagge zeigen.

Auf welcher Seite ich denn das Positive vermute, dem ich mich, Gesinnung bekennend, anschließe.

Ich will ja gerne zugeben, dass auch mein Bloggen zu den nutzlosen, einsamen Vergnügungen zählt.

Aber ich bin nicht gesonnen, Gesinnungsonanie zu betreiben.

Sonntag, 15. November 2015

In einer "Konkurrenzgesellschaft"

    kann die Wahrheit über sie deswegen keinen Stich machen, weil sie nicht als Waffe bei der Durchsetzung in ihr taugt.

    Wie man sieht gehört zum Denken nicht eben viel: lediglich ein Gegenstand und der feste Vorsatz, dessen im Begriff liegenden Bestimmungsstücke rücksichtslos gegen die Meinungen über ihn ernst zu nehmen.

    Wenn man beispielsweise das herkömmliche „Konkurrenz belebt das Geschäft“ nach obigen Bestimmungsstücken des Denkens durchdenkt, stellt sich schnell heraus, dass sich - wegen mangelnder Durchschlagskraft des unbrauchbaren Resultats - das traditionell Gebräuchliche lieber an eine Verstetigung der Meinung darüber macht: „Das wird sich nie durchsetzen!“
    Dies versichern uns zum Prophetentum Konvertierte, die damit kundtun, alles in ihrer Macht Stehende daranzusetzen, dass ihre Prophezeiung sich selbst erfüllt.

Die Gewinner des Mittelstandsbauchs

haben keinen Anlass, nach der Herkunft des Geldes zu fragen. Ihr Weltgefühl gibt ihnen die völlig ausreichende Auskunft, dass es eindeutig an ihnen liegt.
Was man ja an den Abfall-Essern sieht.

Blöd, dass die Verlierer auch nicht danach fragen, sondern sich auf die Sinnsuche begeben.

So kommt es, dass das Geld, eine sehr liquide Materie, wie das Natürlichste von der Welt von unten nach oben fließt.

Die Gesellschaft und ihre Kritik

Genetivus objectivus:
Die Gesellschaft lässt sich von ihrer Kritik gerne den Buckel runterrutschen.
In dieser - sie insgeheim aufwertenden - ihr gewidmeten Aufmerksamkeit genießt sie eine angenehme Rückenmassage.

Genetivus subjectivus:
Wehe dem, welcher der Kritik der Gesellschaft anheimfällt. Der hat - neben dem allgemeinen Spott - auch noch den höchst persönlichen, sicheren Schaden.

„Politiker sind Verbrecher“

(Vivienne Westwood),

denen der Wähler die Vollmacht erteilt,
die Verfahrensregeln des Umgangs mit Nichtpolitikern nach Opportunität zu novellieren.
(gitano)

Das Menschenrecht auf Kriegsgewinne

Der Krieg ist heute zwar ewig und global, aber in seinen spektakulären Formen doch human dorthin outgesourced, wo irgendwelche falsch herbeigewahlte, also unerwünschte Regierungen sich mit vom Westen gesponsorten Rebellen um die verbliebenen Reste raufen.

Wie steht wer zu diesem dritten Weltkrieg?
Die politische Klasse sieht darin die schöne Gelegenheit, auch anderswo einen widerständigen, nicht marktkonformen Willen zu brechen.

Für Generäle: die schöne Herausforderung, parlamentarisch abgesichert eine Reihe von strategischen Problemen zu lösen.

Für Händler und Hersteller: ein schöner neuer Marktraum wird für eine ersprießliche Demokratie eröffnet und gesichert.

Für dich: die schöne Chance, für die Menschenrechte auf all dies in Wüstensand oder nassem Dreck mit vollgeschissenen Hosen in Menschenwürde zu verrecken.

Samstag, 14. November 2015

Terror macht Leichen

    Aus gegebenem Anlass ist darauf hinzuweisen, 
    dass über 90 % der
    in staatsterroristischen Aktionen
    (gegen unamerikanische und undeutsche 
    Zellhaufen mit menschlichen Genen)
    durch Drohnen Getöteten
    kollateralgeschädigte Zivilisten sind.

Gutachten

Da Gutachter wissen, wer sie wofür bezahlt, wird jedes Zweitgutachten wissenschaftlich nachweisen, dass eine Schädlichkeit des gewohnheitsmäßigen, wirtschaftlichen Umgangs mit Land und Leuten:
  1. nicht erkennbar ist und
  2. das an ihnen selbst liegt, und
  3. Kriege statistisch nachweislich nicht krebserregend sind.

Umweltpolitik

Sollte sich wieder einmal für die Vergiftung von Land und Leuten die Überschreitung der wissenschaftlich festgelegten Grenzwerte als irgendwie daran beteiligt herausstellen, wird das Mittel der Wahl sein, die Ursache von Vergiftung und Verstrahlung durch engagiertes Heraufsetzen der Grenzwerte zu bekämpfen.

Hasbará

    Ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit der Regierung Israels, um international eine positive Berichterstattung über Israel und seine politischen Anliegen zu fördern.“
    (Wiki) 
     
    Richtigstellung:
     
    1. Regierungen haben keine Anliegen, also Wünsche und Bitten an den Machthaber, dem sie mit ihrer Herzensangelegenheit kommen dürften. 
     
    2. Öffentlichkeitsarbeit wird betrieben in den Selbstdarstellungen von beispielsweise Konzernen. Für die Verbreitung von positiven Narrativen durch den über sich selbst aufklärenden Situationsmächtigen gibt es einen durchaus gebräuchlichen Begriff: Propaganda.

Donnerstag, 12. November 2015

Wertblindheit

Ein schlimmes Gebrechen, mit dem der damit Geschlagene sozusagen sein Humanum eingebüßt hat.
Als eine der gravierendsten Erscheinungsformen dieser Krankheit, die zum gesellschaftlichen Tode führt, gilt die damit einhergehende Depreciation des Kapitals als eines nackten, gesellschaftlichen Gewaltverhältnisses.

Die Nation als Wert

beansprucht eine ideelle Gültigkeit, der nur mit stets wachsender Gewalt nach innen und außen reale Geltung zu verschaffen ist.

Dem Wert des „wirtschaftlichen Allgemeinwohls“

ist immer dann allgemein wohl, wenn er wirtschaftlich ausfällt.

Mittwoch, 11. November 2015

Lob des Polarisierens

An der - als Gegenpropaganda durchschauten - des Polarisierers bemerkt man mit schmerzlicher Plötzlichkeit, welch schwachsinniger Propaganda man bislang aufgesessen war.

Gottvertrauen ist gut

für eine erholsame Nachtruhe.

Eine Versicherung ist besser.

Nachweislich für die einschlägigen Konzerne.

Ohnmacht jeglicher Form von Gesellschaftskritik

Dass es woanders genau so schlimm ist, wird allgemein als ein vortreffliches Argument dafür gewertet, genau so weiter zu machen wie bisher.

Das hätte aber nur  die beleidigte Spiegelfechterei mit ihrer Luftgitarre gerne anders.

Dienstag, 10. November 2015

Korruptionsvorwürfe

ziehen zwingend eine Überprüfung der ganz offensichtlich unhaltbaren Rechtslage nach sich.


 Korruption und Moral
Wer über die Fließrichtung der Quellen des Reichtums entscheidet und sich dazu entschließt, ein armer Hund zu bleiben, ist ein gründlich Verwirrter.

Unbestechliche

Leute, die zu korrumpieren sich einfach nicht lohnt.

Kosten der Freiheit

- „Der Unterschied zwischen Subventionsbetrug und Erschlichenem vom Jobcenter?
- Etliche Milliarden.“
- „Und der zwischen dem möglichen Standardsatz pro Tag für Rechtsanwälte und dem Lohn einer Friseuse?“
- „5000 Euro?“
- „Ach was. Honorierte Erfolglosigkeit.“

Montag, 9. November 2015

Mitleidige Menschen

    können es einfach nicht ertragen, dass das Leid fremder Menschen ihnen weh tut.

Flüchtlinge haben keine, die machen Probleme.

Aber in der Implementierung von Konzentrationen in Erstaufnahmeeinrichtungen, sowie von perfekt organisierten Zugtransporten bis hin zu legalen Segregationen hat die deutsche Politik große historische Erfahrungen vorzuweisen.

Warum das mit dem Kommunismus nie was werden kann.

Kennt ihr den schon?

Aaaalso, da is dieser Herrgott.
Der will mal wenigstens drei Leuten auf dieser Welt ihren Herzenswunsch erfüllen: einem Amerikaner, einem Griechen und einem Deutschen.

Der Amerikaner will eine Villa mit Swimmingpool auf den Bermudas.
Kriegt er.

Der Grieche will seine Rente jetzt gleich, in ungekürzter Höhe, bis zu seinem Hundertsten ausgezahlt bekommen.
Schwupps! Soll sein. Hat er.

Der Deutsche meint, er sei eigentlich ganz zufrieden mit seinem Leben, nur dass sein Nachbar einen Hund habe, der sehr viel schneller laufe als sein eigener, das gefalle ihm ganz und gar nicht.

Ob er denn vielleicht auch so einen Hochleistungshund wolle, fragt Gott.

„Nein, ich hätte lieber, dass du seinen abmurkst!“


Sonntag, 8. November 2015

Karpathos


Eine griechische Insel zwischen Kreta und Rhodos.
Breitengrad wie Nordtunesien.
Wenn man weiß wo, wachsen einem dort die Feigen in den Mund.

Pigadia
Mit ihren ehrwürdigen Altertümern machen die hier nicht viel her.
Diese ollen Klamotten werden praktischerweise in den täglichen Lebensvollzug einbezogen.
So steht ein riesiges Baptisterium der frühen Christen mit Treppenstufen zum gefahrlosen Eintauchen in die Ganzkörpertaufe mitten auf dem Spielplatz am Rathausplatz. Die großen und kleinen Kinder haben das Ding schon vor längerem als Müllbehälter durchschaut.

Ein kleiner Spaziergang zum Friedhof und auf den Akropolisfelsen.
Die Gräber sind hier alle aus weißem Marmor. Ausgerichtet zum Sonnenaufgang.
Die Verstorbenen bleiben da nicht lange drin. Schon nach ein paar Jahren werden die „Mieter“ wieder herausgenommen, ihre Knochen gewaschen und in kleinen Holz- oder Blechkisten im Beinhaus aufgestapelt. Mit Foto und beschriftet.
Eins der Gräber beherbergt einen Leslie Underwood. Hier im Januar verstorben. Ohne das sonst übliche Geburtsdatum. Nicht einmal wie alt er geworden war. Steht doch sonst überall auf den Grabplatten.
Sie nannten ihn den "Mechanikos" steht statt dessen auf der Platte. Nichts weiter. Nur R.I.P. Wusste eben keiner was von dem. Also auch nicht seine Mutter, die ihn vielleicht noch am Leben wähnt. Sein Foto zeigt einen traurigen Langhaarigen in mittleren Jahren.
Verdorben. Gestorben.
Ein anderes Grab, ohne jede Aufschrift, zeigt einen bärtigen Mann in den besten Jahren, mit einem erhobenen Glas Wein in der Hand. Der hielt wohl nichts von einer ausgeglichenen Diät, wozu nämlich ein Glas Wein in jeder Hand gehört hätte.
Der marmorne Grabstein ist - ohne das übliche Kreuz oben drauf - senkrecht eingeschlitzt. Durch diesen Schlitz ist eine dünnere Marmorplatte schräg durchgeschoben.
Vermutlich der ortsansässige gottlose Künstler.
Etwas außerhalb der Umfriedung mehrere Holländer, derer mit beschrifteten Kieseln liebevoll gedacht wird:
IK WIL DAT DIE BOUZOUKI HUILT
EN VAN MIJN VERDRIET VERTELT:
PETER, HET GA JE GOED.

Muss ich wohl nicht übersetzen.
Herbstgefühle, nicht unangenehm.
Die Feng-Shui-Chinesen haben wohl recht: zu den Bergen gehört das Wasser. Zum Ausgleich. Macht friedlich.

Orientierungsfahrt über die Insel.
Auf der östlichen Route um dieses Gebirge herum, das sich als Insel getarnt hat, nach Norden. Wilde, wüste Szenerien.
Beängstigend die Steinschlagreste auf den engen Straßen.
Mächtig viel Kurbelei am Lenkrad. Nervt.
Wäre lieber mein eigener Beifahrer.
Für meine Wandergelüste kommt mir heute das meiste zu anspruchsvoll vor. Zu zerklüftet.
Und schon wieder, und immer noch Kurven auf den nächsten 10 Kilometern.
Und dann plötzlich in einer Art Taleinschnitt eine Fata Morgana: Zwischen all dem Fels schwebt pastellfarben ein Dorf gen Himmel: Olymbos.

Nehme ein altes Mütterchen mit 20-Kilo-Sack auf dem gebeugten Rücken mit ins Dorf rauf.  Nach dem zu schließen, wie diese Insulanerin - nach längeren Gestikulationen meinerseits - mit dem endlich entdeckten Sicherheitsgurt um sich dran ran und drum herum wurschtelte, hat die noch nie ein zeitgenössisches Auto von innen gesehen.
(Diese Dorf spricht immer noch einen Dialekt, in dem die Linguisten 3000 Wörter des Dorischen ausmachten. Und die Verbindungsstraße zur Restwelt wurde erst neulich asphaltiert.)
Aus ihrem Sack - Perimenete!“ (Warten Sie.) - habe ich - „Perimenete!“ - drei Feigen – trotz abwehrenden Protests meinerseits – in die Hand gedrückt bekommen.
Irgendwie glaubt man ja wirklich zu träumen, wenn man da in der off - season durch dieses Dorf schlendert. „Das gibt es doch gar nicht!“ bin ich ewig am Murmeln an jeder Ecke. Ein architektonisches Freiluftmuseum.
Und doch, ja, da leben Menschen. Nicht viele, denn die meisten leben in Rhodos, Athen, oder Amerika. Kommen nur während der Saison ihre jetzt geschlossenen Restaurants und Touristenshops zu betreiben, wie mir der Wirt im Café neben der Kirche erklärt.
Das Laptop in Fensternähe und der Fernseher erklären mir, wie er den Winter übersteht.
Ist eine richtige Auswandererinsel, dieses Karpathos. Wenn man sich die aus Steinen bestehenden Äcker von Avlona (oberhalb von Olymbos) ansieht, versteht man das sofort.
Da wachsen - vor allem nach größeren Regenfällen - nur Steine aus den paar Krumen Erde.


Kali Limni (1225)
Heute habe ich mich ins Inselinnere aufgemacht, und das heißt: schon wieder immer rauf.
Dem KIA-Picanto fiel da erst mal gar nichts auf. Mir allerdings die engen und sehr gewöhnungsbedürftigen Ortsdurchfahrten. Man ist schon froh, wenn mal an scharfen Ecken ein Spiegel Einsicht in die gewünschte Fahrtrichtung gewährt. Mehr als ein kleines Auto passt nämlich nicht in die Straße rein und durch sie durch.
Oben auf der Hochebene wollte mich der Mut verlassen beim Anblick des Kali Limni (1215 m).
Da zog nämlich die Stau-Bewölkung demotivierend aus dem Westen über den Gipfel. Ich bin einfach zu alt für so ne Scheiße.
Bin dann aber doch rauf. Sind ja von Lastos aus nur knappe 500 Höhenmeter oder - ich zitiere die Markierung: 1h 31´.
Dass es mir großen Spaß gemacht hätte, kann ich wirklich nicht sagen, aber der Aufstieg über diese unbequemen Kalkgeröll-Pfade zwischen all dem Kameldorn und anderem verdorntem Gebüsch – bloß nicht stolpern und hinfallen! - hat sich gelohnt:
Panorama-Blick über die ganze Insel von Nord bis Süd.

Als neue Sensation an meinen heißen Füßen ist zu vermelden: irgend ein kleiner Teufel versucht, ein glühendes Hufeisen an meinen Fersen zu fixieren.
Bin etwas verstochen an den Füßen. Ist gutes Flugwetter für die Blutsauger, und durch die Cordurastiefel kommen die lässig durch.

Dörferrundfahrt im Süden der Insel.
Wer auch immer die Arbeit erfunden hat - es sollen ihm sämtliche Zähne ausfallen! - ein Grieche war das sicherlich nicht.
Falls du deine Dose Eiskaffee nicht bezahlen kannst, weil der Geschäftsinhaber im Kafenion nebenan Wichtigeres zu tun hat (Tawli spielen!), lege einfach den ausgepreisten Betrag neben die Kasse, und gutt is.

Eine der Dorfdurchfahrten war meiner Ansicht nach nicht passierbar. Der Chauffeur mit seiner Mistkarre von Lastwagen, der sich da unangenehme Dichte verbreitend bemerkbar machte, bewies mir das Gegenteil: enterte mein Gefährt und lotste es millimeterdicht daran vorbei.

Ansonsten eben Herbst: alle Hotels und Restaurants dicht, aber Mandeln, Nüsse, Orangen und Feigen schwer am Fruchten in den Gärten von Pilés, die Frangipani duften überall betörend, und der Hibiskus und die Bougainvillas halten sich sowieso an keine Vorschriften. Okay, ist kein Frühling, aber die Granatäpfel mit ihrem prächtigen Dunkelrot haben es mir schwer angetan.
Zur Erfrischung knülle ich mir ab und zu ein Salbeiblatt und lasse es sich in einem meiner Nasenlöcher spreizen. Ahhh..!
Dann gibt es diese zahllosen Kirchlein mit den zahllosen Heiligen, Schutzpatrone für und gegen alles Mögliche.
Ein „Agios Mammas“ (für die Anliegen der Hirten zuständig) hält seine Audienzen für die Klientel in einer Art Trullo aus dem 9. Jahrhundert gleich hinter Menetés. Den sollen syrische Seeräuber gebaut haben.
Dabei fällt mir ein, die Christen haben bei ihren Raubzügen tatsächlich nie unnötig gemordet. Nur immer dann, wenn all diese anderen partout sich nicht der selben, nämlich richtigen, weil christlichen, Auffassung anschließen wollten. Es hätte denen ja durchaus freigestanden, die richtige Auffassung zu wählen.

Also heute morgen habe ich den hiesigen Metropoliten (eine Art orthodoxer Bischof) gesehen.
Der fährt ein Auto mit Chauffeur … ähmmm, es ist natürlich der Chauffeur, der usw.... und ohne Nummer. Aber mit Wimpel am Stander und dickem MKK hinten drauf.
Wenn der ein bissl was von seinem stolzen Einkommen abgäbe, dann könnte man einen Arbeitslosen in das einzige (und noch dazu inaktive) Kloster der Insel setzen. Und wir Kinder Gottes könnten des Vaters Haus besuchen. So aber gibt es dort nur eine aufdringlich bettelnde schwarze Katze. Meine Pilgerschaft zum "Hl. Georg in den Wäldern" (Agios Georgios Vassón) war also buchstäblich für die Katz´.

Dieser Heilige Georg hat übrigens (auf der Ikone des Kapellchens daneben) hinter sich auf dem Pferd einen kleinen Boy sitzen, mit Turban und großer Kaffeekanne. So ein adliger Killer des Bösen muss natürlich nach getaner Heldentat eine standesgemäße Erfrischung serviert bekommen.
Die Elite ist so. Der Metropolit hat ja auch seinen Chauffeur unfreundlich angeraunzt, als er die kleine Schramme an der rechten Hintertür seines Gefährts entdeckte. Er war sich nämlich ganz sicher, dass er nicht daran schuld war. Wer nix tut, kann nämlich auch nix falsch machen. Da hat er ganz recht.
Übrigens ist meine giftige Erklärung des kleinen Männchens hinter dem Heiligen Schorsch, den es sowieso nie als historisch greifbare Person gegeben hat, von geradezu epiphanischer Klarheit gegenüber den lachhaften Erklärungen der hier zuständigen Ikonographie.

Themenwechsel: Müllproblem.
Den Müll von der Insel wegzuschaffen, würde viel Geld kosten, eine Verbrennungsanlage noch mehr davon. Also landet gar Manches dort, wo es nicht hingehört. Auf den Parkplätzen vor den Dörfern stehen Autos ohne Nummern und rosten was das Zeug hält, seit Jahren vor sich hin. Dito Bagger und anderes Baustellengerät irgendwo am Straßenrand. In den Vorgärten der neuen Häuser rosten gleich mehrere - von der Natur bereits gnädig überwucherte - Fahrzeuge usw.
Aber sonst ist es gleich nebenan in der Wildnis schaurig schön.
Wenn ich einen finde, der mit mir auf halbem Weg der Streckenwanderungen die Autoschlüssel tauscht, komme ich wieder her.

Noch mal volle Kanne schaurig Schönes.
Morgens in eine phantastische Schlucht von Adia rauf nach Lastos hoch, weil der menschenfreundliche Hund, der sich da auskannte, darauf bestand, den Guide bergauf zu machen. Vermute, er will da oben eine Freundin von ihm besuchen.
Er immer vorne weg mit seinem fröhlich klingelnden Halsglöckchen.
Der wusste zum Glück genau, wo es in diesem Verhau aus Oleandern und Felsen lang ging. Konnte allerdings nicht ahnen, dass ich unterwegs schlapp machen würde und auf halbem Wege lieber umkehrte.
Später große Wiedersehensfreude am Eingang der Schlucht. Saust ganz begeistert auf mich zu, als er mich sieht :" Hej, da bist du ja. Hab dich schon die ganze Zeit gesucht."
Wegen treuer Dienste hat er von mir ein Leckerli in Form eines Würstchens gekriegt.

Dann ein weiterer wildromantischer Höhepunkt : vom Feuerwachtturm nach Mesochori und zurück.
Wenn ich mir diesen kargen Fels und den Baumfriedhof vom letzten Waldbrand anschaue und dann über das wieder strotzende Grün nachsinne, wächst bei mir die Gewissheit, dass auch aus mir noch mal was Ordentliches werden kann.
Was lehrt so eine karge Insel?
Öl gibt der Olivenbaum.
Die Traube gibt den Wein.
Gräser und Frauen geben Mehl und Brot.
Ziegen geben Milch und Käse und sich.

Dabei bleibt es seit Tausenden von Jahren hier.
Geschichte kann ruhig wo anders stattfinden.

Bordfunkdurchsage auf dem Rückflug zum Festland:
The German hikers are kindly requested to put their boots on again.“
 Natürlich Quatsch!

Aber den nepalesischen Gastarbeitern auf ihrem Heimflug von der arabischen Halbinsel passiert so was ständig.