Neuerdings
wird es hoffähig, sich als Gutmensch zu outen. Also als einer, der
die Moral auf seiner Seite weiß, wenn er auf die Leute schimpft.
Das
mag er gerne zu seinem Privatvergnügen tun, aber es ist ein
Missverständnis, wenn dergleichen als Kapitalismuskritik ausgegeben wird.
So
einer hält als nicht approbierter Ethikphilosoph oder als religiös
motivierte Moralwachtel die ungeliebten Auswirkungen des
Kapitalverhältnisses für abhängig vom guten oder bösen Willen
seiner Agenten.
Nun
ist es aber an dem, dass man seine ideelle Unterwerfung unter einen
Gott namens Mammon schon gefahrlos kündigen kann, ist der
inkriminierte böse Mammon aber eine Metapher für die materielle
Abhängigkeit vom Kapital, tut man dies mit dem erheblichen Risiko,
seine bürgerliche Existenz zu verlieren.
So
ein Gutmensch versuche doch bloß einmal, seine Miete dauerhaft dem
schnöden Immobilienhai vorzuenthalten, um ihm Anstand im Umgang mit
seinen Mietern beizubringen.
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