Montag, 31. Oktober 2011

PRINCIPIIS OBSTA.


Wurde bislang allgemein mit „Wehret den Anfängen!“ wiedergegeben.

 

Das ist eine sehr oberflächliche Übersetzung.

Korrekt müsste sie heißen: „Widerstehe den Prinzipien.“

 

Denn siehe, alle Welt der Prinzipienreiterei „Geht davon aus, dass..." ihre fraglos vorausgesetzten Prinzipien keinen Widerspruch zu dulden brauchen.

Besieht man sich, wohin sie dabei gelangt ist, erliegt man gern der ungeselligen Versuchung, Prinzipien ihrer grundsätzlichen, seuchenartigen Prinzipialität zu überlassen.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Harmoniesüchtlinge


Wie kommen eigentlich die Konsumenten des Wohlfühlkinos und der Walt-Disney-Produkte auf ihr Bedürfnis nach Lauwarmem?

 Ist es nicht so, als ob sie lieber auf der weichen Zunge und in der Spucke eines Dämons säßen, als von seinen Zähnen kleingemacht zu werden?

Es muss ihre Welt eine des erbarmungslosen Hauens und Stechens sein, dass sie sich derlei Sentimentalitäten auf dem Müll ihrer gescheiterten Anschläge auf diese Welt herankultivieren lassen.

Und es sind nur die Schüchternen und die Hochbegabten, oder die Propheten, die - auf kompetitive Aggressivität verzichtend – diesen gemütlichen Rohlingen auf ihre blutigen Hände schauen.

Samstag, 29. Oktober 2011

Legitime Gemeinheiten


Das Establishment der ahnungslosen Emporgekommenen ist im Grunde eine asoziale Randgruppe, die eigentlich professioneller Hilfe bedürfte.

Zwar hängen auch ihre Ärsche nicht höher als sie scheißen, aber nur von unten sieht man eben deren Pavianrot knallig leuchten.

Man kann diese sich selbst anerkennende radikale Minderheit noch so nachdrücklich stigmatisieren, ohne dass der irgendetwas auffiele.

Schließlich sind es diese Sektierer, die den Rest des Affenfelsens vom allgemein geschaffenen Reichtum erfolgreich ausschließen.

 

So sitzen sie also auf ihren roten Schwielen und behaupten, auf des Moses Stuhl zu sitzen.

Wahrlich ich sage euch:

Alles nun, was sie euch sagen, das tut nicht und haltet euch nicht daran; aber nach ihren Werken sollt ihr euch richten, denn sie sagen ja gar nicht, was sie tun.

Sie binden schwere Bürden und legen sie den Menschen auf den Hals; aber sie selbst wollen sie nicht mit einem Finger anrühren. So gehet also hin und tuet desgleichen.

Alle ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden. Und ihr wollt eure Müh und Plage auch noch in ihrem Schatten verstecken? Um euch darin einzurichten?“ [Matthäus, 23. Kap.berichtigt]

 

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Außenseiter

Der krumme Pfad, den er im Davongehen machte, ist längst schon wieder verkrautet.

 

Die Ökumene hingegen, eingepfercht hinter ihrem Schutzzaun vor dem Draußen, hat es genau bis zu sich selbst gebracht.

Auf ihren kurzen Wegen, denen zu überwachsen von Gesetz wegen nicht erlaubt ist.

Ihre Schafe gedeihen übrigens da draußen prächtig und mehren sich sprunghaft in fortschrittlichem Wachstum. Schon drücken die ersten Vorboten eines Schafs – Tsunamis gegen die Ausfriedung.

 

Von Knut Hamsun aber werden die Überlebenden auch danach noch reden.

Feindlicher Gegensatz


Diese Gesellschaft baut ihre „Zivilisation“ auf wie der Mieter den Vermieter, weil die von ihm getrennte Gewalt das Verhältnis alternativlos beiden so - und nicht anders - garantiert.

 

In den staatstragenden Medienköpfen gilt das nicht.

 

Darin fällt so eine senkrechte Auskunft wie die obige unter die Pflege eines FEINDBILDS. Den Feind hat es nämlich nicht zu geben. Und der Obdachlose ist eine pure Erfindung. Sollte tatsächlich mal einer gesichtet werden, dann ist das selbstverständlich der Ausdruck seines sich betätigenden Freiheitsbewusstseins.

 

Denn, nicht wahr, Freiheit gibt es ebenso wenig wie den Feind.

 

Wie der Leser halte ich Rüpel das für eine exquisite, gequirlte Scheiße.

In den Köpfen meiner Zeitgenossen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Mein Gefühlshaushalt

Der sollte sich wirklich besser abschirmen vor dem Geschmeiß, das darin herumwirtschaftet, dass es nur so eine schlafraubende Art hat.

 

Jetzt kommt mir das Geschmeiß auch noch mit einer wundersamen Geldvermehrung durch Vorspiegelung von Potenzierungen der Schlagkraft des Geldes durch Finanzhebel.

 

Das geht in seiner mythologischen Wucht sogar noch über die Mär von dem goldene Eier legenden Huhn hinaus.

Na dann hebelt mal schön an den Arbeitsprodukten, die sich - in diesem Irrsinn - vom Geld als ihrem Äquivalent souverän getrennt haben!

Samstag, 22. Oktober 2011

„Ein´ feste Burg ist unsre Dummheit.“


Schön wär´ s ja.

Nur zu oft kehrt aber die Saturiertheit ihre Beschränkung als Maß der Welt kämpferisch weit über das Vorfeld des eigenen Glacis hinaus.

Freitag, 21. Oktober 2011

„Keine Widerworte!“

hieß das damals in den 50ern am väterlichen Herde.

Das hat sich mittlerweile stark gewandelt.

Zwar gibt es auch heute das ungeschriebene Gebot, dass sich Widerrede nicht gehört.

Aber das steckt nur implizit in der Vorschrift, dass statt dessen gefälligst Diskussion angesagt sei.

Uns Gelehrigen war das damals beim Aufkommen der ritualisierten Zurschaustellung der Wohlredenheit noch furchtbar peinlich.

Wussten wir doch, dass die Diskussion eine Kulturtechnik der sich selbst ein Bein stellenden, weil rundum unpraktisch gesinnten Einrede darstellt.

Heute diskutieren dir deswegen deine ebenso gelehrigen Kinder aus lauter Langeweile die Alpen weg.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Moralisches Denken als Hindernis

Den Leuten, die sich mit einem „Das ist mir zu hoch“ aus jeder aufgemachten Differenz verabschieden, sollte man sagen: “Stimmt nicht, ihr habt euch zu sehr in euere Ununterscheidbarkeit vertieft.“

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Rebellen als Retter

Das geriert sich regelmäßig als mehr oder weniger ernst gemeinte Opposition, wenn es auf seine Entdeckung verweist, dass die Leute ja gar nicht die Subjekte sind, als welche sie dauernd bequatscht werden.

Diese Einrede gegen die entdeckte Ohnmacht besteht also darauf, dass die - von ihnen getrennt agierenden - Befugten auf der Grundlage des ansonsten systemisch soweit ganz Richtigen eine Bereinigung des auswüchsigen Misstands vorzunehmen hätten.

So rettet der Beter das Verhältnis, das ihm seit Hiob Ungemach bereitet.

Montag, 17. Oktober 2011

Selbstermahnung

Die Sau im Hosenanzug hat gesagt, daß der Protest gegen die merkwürdige Aufführung von Teilen des Banksystems "berechtigt" sei.

Damit du dir da gar keine falschen Hoffnungen machst: sie hat in einem dicken Buch und den dazugehörigen Kommentarbänden nachgeschaut, und da steht doch tatsächlich was von einem Recht drin, sich zu versammeln und seine Meinung zu sagen.

Das kommt zwar in etwa der Erlaubnis gleich, straffrei die gesetzlich vorgeschriebenen Luftverhältnisse zu atmen, aber die Okkupanten sehr kalter, ansonsten funktionsloser Plätze in ihren Zelten sehen in ihren kühnsten Träumen darin schon die Morgenröte der Revolution dämmern.

Zur Erinnerung: Als Bush einen weiteren Nahostkrieg auf die Tagesordnung setzte, sah man weltweit Millionen gegen Präventionskriege auf den Strassen spazierengehen... Soviel zur Demonstration als Waffe der Wehrlosen.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Da bin ich wieder

Man kann leider nicht immer nur reisen.

Manchmal muß man auch sich selbst etwas sagen.

Also:
Die seufzend vorgetragene Rede davon, daß man ja doch nichts ändern könne, wäre eigentlich Grund genug, genau gegen diese Schweinerei der äffischen Gewaltgeschichte Hominider zu sein.

Angesichts der Prozentzahl dieser Spezies, die das für kein Argument hält, braucht man das gar nicht erst weiter zu sagen.