Freitag, 25. November 2011

Das Unaufhörliche

Sämtliche Absolutisten der Staatsgewalt, von den autoritären Diktatoren bis zu den zuschlagenden Demokratiesofties haben ja so was von recht.

Aber nur die Revolutionäre seit Spartakus wissen auch warum.

Unendlicher Fundus der Schwarzen Komödie

Die moralischen Prinzipien des demokratischen Rechtstaates schreiben ihren Liebhabern vor, gegen rechtliche Ungleichbehandlung, soziale Diskriminierung und ökonomische Benachteiligung engagiert anzukämpfen. Darin bestünde ihre Freiheit, die sie sich gefälligst zu nehmen hätten.

Dieser Einladung zum Eintritt in die ehrenwerte Gesellschaft einer Räuberbande Folge zu leisten, wird zu Recht von den wachsamen Türstehern regelmäßig und schnell als Gier entlarvt und des Saals verwiesen.

Verwechseln die Einlass Begehrenden doch die formellen Anstandsregeln mit einer Chance zu deren materieller Ausgestaltung.

Mittwoch, 23. November 2011

Luxuria

Daß schon der römische Imperialismus u.a. am hartnäckigen Festhalten der Senatoren an ihren Steuerprivilegien scheiterte, lässt derzeit begründet auf den Untergang der amerikanischen Plutokratie hoffen.

Frohe Liebesbotschaft

So sehr liebt die Christenheit ihre Mitmenschen, dass sie ihnen die Nachfolge in die Torturen einer Kreuzigung anrät, und einen Verzicht auf das Angebot in den exquisiten Martern einer Hölle gipfeln lässt.

Dienstag, 22. November 2011

Der Schwellenschmuser

Seht, da steht er ja mal wieder!

Sonst sieht man ihn meistens in meditativer Gebücktheit wie er die Türschwelle eifrig liebkost.

 Er ist ja nun wirklich ganz vernarrt in Schwellen.
Sie künden ihm vermutlich permanent ein Jenseits davon an.
Auf ihr stehend weiß er mit Sicherheit, dass es da vorne noch etwas anderes gibt als den täglichen Eintopf.
Seltsam nur, dass er trotzdem einer ist, der zwischen Tür und Angel genau auf der Schwelle verharrt.
Mal so herum, mal so herum.
Die vermuteten Köstlichkeiten da drüben versuchsweise schon einmal über die Zunge rollen lassend, den jetzt nötigen nächsten Schritt doch lieber bloß denkfühlend, schwillt ihm der Kamm.
Und so kräht er sich immerzu als seine nächste Strophe in die auch ohne sein Zutun werdenden Tage. Und das - wohlgemerkt! - mit dem Hintern draussen an der frischen Luft und mit dem Gesicht in den Schwaden des köchelnden Eintopfs.

Und dann wieder umgekehrt.

Die Krise

Angeblich ein Buch mit sieben Siegeln.
Dabei haben die Versiegler es doch selber geschrieben.

Oder hatten diese Unwissenden etwa einen - ihren Horizont weit überschreitenden - Auftragsschreiber bezahlt?

Montag, 21. November 2011

Stolze Selbermacher...

...lassen es sich nicht nehmen, der Ermordung Nicht-Deutschstämmiger auf deutschem Boden beizuwohnen,
- wie sie ihrer Einweisung in Niedriglohngruppen beiwohnen,
- wie sie der Wahl ihrer Henker beiwohnen,
- wie sie bei foodwatch Petitinonsens-Einreichungen beiwohnen,...
- nämlich aktiv nationalistisch.

Samstag, 19. November 2011

Vermarktwissenschaftlichung

Die Armen werden immer ärmer, sagt das Gerede.
Man kann dieses Mantra der Dummerhaftigkeit langsam nicht mehr hören.
Dabei ist die Wahrheit nur ein Wort mehr entfernt: sie werden systemgerecht GEMACHT zu dem, wofür sie vorgesehen sind.

Gleich daneben haben es die selben Propagandisten und ihre freiwilligen Nachredner so gerne, „dass alle davon (Mindestlohn, Kurzarbeit, Steuersenkung...ad libitum) PROFITIEREN“.

So bleibt die Herkunft der – vom selben Alltagsgerede gegeißelten - LOSER sich selbst gnädig undurchsichtig.

Es ist ein schlechter Trost

für Leute,
die kein Hemd in die Hose zu stecken haben,
dass das letzte Hemd eh keine Taschen habe,
wenn sie sehen wie ihre Tröster
sich die Taschen
schon ihres ersten Hemdes
großzügig füllen.

Freitag, 18. November 2011

Lieber Freund,

zu Deiner amüsanten Unterscheidung der sympathisch liederlichen Griechen von den Römern hätte ich eine kleine illustrierende Anmerkung zu machen.

Ja, die Griechen sind einem wirklich sehr viel lieber. Zwar haben sie sich wacker mit der Moralphilosophie herumgeschlagen, hatten aber keinerlei Schwierigkeiten damit, Moralphilosophen als sophistische Verführer hinzurichten.

Diese und alle anderen sympathischen Inkonsequenzen, bekannt als mit dem Menschsein eben mitgegeben, hören sich bei den absoluten Staatshängern zu Rom schlagartig auf.

Die öden „Briefe an Lucilius“ eines Seneca und die Ciceronia, dass der ökonomische Erfolg Ausgeburt staatsbürgerlicher Pflichtreue sei, legen nämlich alle imperialistischen Tugend-Lehren bis auf den heutigen Tag fest, mit denen die Griechen bloß versuchsweise - und ganz unbefangen - spielten.

Aber das zu belegen, wäre und würde eine lange Geschichte.

Immer die Anderen!

Entdeckte Fallstricke sollte man den Anderen um den Hals legen.

Dann könnten sie nicht mehr mit jedem aufgesammelten Stein des Anstosses gezielt damit herumschmeissen.

Donnerstag, 17. November 2011

Lieber Freund,

in einem kleinen Park (zu Ehren des Kommerzienrates Boehringer,..ja der, der mit dem „Orange red“ für die Entlaubung Vietnams so viele schöne Arbeitsplätze geschaffen hat...) stolpere ich über das obligate Kriegerdenkmal.
Für die braven Deutschen natürlich, von deren Boden das vorletzte Mal seinerzeit der Krieg für die gute Sache aufgebrochen war.

Da steht in grossen Lettern: VERGESST UNS NICHT.

Ja wie jetzt?

Da haben wir doch die Unterstellung eines kollektiven WIR, dem die hochmoralische Aufgabe des ehrenden Gedenkens nahegelegt wird.

Sobald man das aber ernst nähme, dass so ein angesprochener Haufen tatsächlich existiere und einverstanden sein soll mit dem Morden und Brandschatzen der dabei Verunglückten, da gibt es auf einmal gar keinen, der für die kollektive Bestrafung heranstünde.

Ich bin der festen Überzeugung: Die einzig ehrenwerten Heuchler sind die Schauspieler.

Hier irrt die Bibel

Man könne nicht zwei Herren dienen!?

Böse Zungen wollen schon in meiner Jugend geldgeile „Mondscheinbauern“ gesehen haben, die - kurz bevor man sie an einem Dachsparren ihrer Scheune aufgehängt fand - in ihrer Ungeneußigkeit sogar auf der Suche nach einem Dritt-Job waren.

In den Städten heißen solche Gierschlunde heute „cappucino-worker“.

Mittwoch, 16. November 2011

Politikfeindlichkeit

Die ungenierte Äußerung der Wahrheit, dass auch demokratische Politik in der Durchsetzung höchst partikularer, wirtschaftlicher Ziele mit den Hebeln parlamentarischer Rechtssetzung besteht, gilt als politikfeindliche Einstellung.

Korrekt hingegen ist seit Pilatus die grundsätzliche Infragestellung und tunlichste Vermeidung jeglicher Wahrheit durch Politiker.

Kein Wunder, wenn das auf massenhaft gekreuzigte Politikfreunde hinausläuft.

Montag, 14. November 2011

Elite

Etwas, das sich einer bewußten Auslese verdankt.

Das sind also jene Ausgemusterten, die sich einem Akt der Ausscheidung verdanken, wie beispielsweise der Beifang bei der Fischerei oder der Auswurf schadhafter Produkte am Fließband.

Halt Ver-Worfene.

Bildungsillusion und Expertokratie

Was soll man schon von einem Land erwarten, in dem sogar die Bäume in die Schule geschickt werden.
Und als besonders fein gedrechselte Holzköpfe daraus hervorgehen.

Sonntag, 13. November 2011

CREDO IN UNUM...

Wo man im Namen eines Höchsten regiert, da sieh zu wie du dich rettest!


Der Dienst am Gott deiner Herren und ihrer Knechte betäubt nämlich jede widerstrebende Gewissensregung und tötet hemmungslos auf sein Geheiß
Ihm zu Opfernde.



Oder hat man je gehört, dass auch nur irgendein Philosoph oder Wissenschaftler jemals Priester auf den Scheiterhaufen geschickt hätte, oder Politiker in die Schlacht, oder Kapitalgesellschafter in die aussichtslosen Grabenkämpfe der Armut?

Volkstrauertag

Einbläuung eines Interesses am Sterben
in einem sinnvollen Kriegstod
gewesener, wesender und demnächst verwesender
Generierter.

Unverständiges Verständnis

Die Leute dürfe man nicht kritisieren, weil deren Leben eh schon schwer genug sei, heißt es in Kreisen der moralisierenden Sozialverträglichkeit.

 

Wenn sie aber jedem an sie gestellten Anspruch pflichteifrig nachkommen, weil sie jede an ihnen begangene Gemeinheit als moralische Herausforderung interpretieren, und dabei auch noch sich gegenseitig mit den Maßstäben ihrer Herren drangsalieren, dann braucht man diese allgemein verbreitete Unsitte der krankhaften Selbstvergessenheit nicht automatisch gut zu finden.

 

Samstag, 12. November 2011

Die Schranke als Chance

 So blöd kann doch gar keiner sein, dass er - zum Opportunismus gezwungen - nicht ihm frönte. 

Dennoch wimmelt es von Empfehlungen aus der Ecke der Lebensweisheiten, man möge doch bitte jede herbe Einschränkung durch die Macht als Aufruf zur persönlichen Chancenwahrnehmung begreifen. Hast du nicht genug Rente, dann geh doch zum Aufstocken auf den Strich.  

Ganz weise Leute sind dafür, niemals über die Dummen zu lachen.Sind sie doch deine Chance! Nur zu dumm, dass die Dummen in letzter Instanz dann darüber entscheiden, was daraus wird

Freitag, 11. November 2011

Geldschöpfung vs. Weltschöpfung


Wenn man der Wirklichkeit so zuschaut, kommt einem das vor wie eine einzige, maßlose Übertreibung.

Im Vergleich dazu ist Literatur geradezu ein Ausbund von Verständigkeit.

Donnerstag, 10. November 2011

Autodiebstahl beispielweise


ist eine heroische Methode, selbst unter erschwerten Bedingungen dennoch den eingehenden Rechnungsforderungen und Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Montag, 7. November 2011

Zur Anthropologie der Lebensalter


Erwartung,

Enttäuschung,

Entsetzen.

 

Man kann es aber auch anders halten:

Sichten,

Staunen ,

Serenität.

Sonntag, 6. November 2011

Aufstiegsmobilität



Es gibt keine Armut.

 Warum es dennoch den „Kindern mal besser gehen soll“, erschliesst sich nur der voll ausgebildeten Staatsmoral von Armutsleugnern.

 Es gibt übigens kein zweites Sprachdenkmal, das in einem Atemzug den gesellschaftlichen Druck sowohl eingesteht, als auch dessen ideologische Neutralisierung durch Sinngebung betreibt.

 Sehr schön auch: das Heilmittel ist die Weiterschleppung der Krankheit durch die Bejahung ihrer Ätiologie.

Begrifflich: Grund und Zweck fallen in dieser Ideologie zusammen.

Gegen Verwechslung


Mit den gesetzlich garantierten Machtmitteln Zeitgenossen zu übertölpeln, ist kein Zeichen von Intelligenz. 

Bestenfalls cleverness im Handhaben der bereitgestellten Keule.

Samstag, 5. November 2011

Herbes vom Herbst

Verlustgeschäfte wie das Leben,

Wo dein Haar (einst gern bedichtet!),

Sich schon länger herbstelnd lichtet,

Sollt´ es eigentlich nicht geben.

 

Welkes Laub verweht der Wind,

Leben heißt Veränderung.

Ja, so geht’s, mein liebes Kind:

Kauen, Däuen, Därmen ... Dung.

 

Ausgezutzeltes am Boden!

Stürmisch beutelt uns der Herbst,

Zaust das Laub, dörrt dir die Hoden,

Sooo lang bis du gerne sterbst.

 

Aus des Laubes sanftem Sterbseln

Raschelts einverständig, weise:

Lass das Leben ruhig herbsteln:

Laut begann es... endet leise.

Alles eine Frage der Perspektive?



A: „Seht nur, wie klein er am Horizont verschwindet. Wie ein Punkt.“

 

 B: „Und doch ist er nicht einen Millimeter kleiner geworden.

 Und ihr verdammten erkenntnistheoretischen Klugscheisser wisst das auch.“

Freitag, 4. November 2011

Alles durch das Volk für das Volk

Feinsinnige Geistesschaffende wollen bemerkt haben, dass bei Einführung des Volksentscheids die Demokratie sehr schnell zur Vetokratie mutieren würde. 

Dem ließe sich vielleicht doch unschwer entnehmen, dass das Volk inzwischen gelernt hat, dass – für wen auch immer Politik gemacht werde – jedenfalls nicht für den Demos.

Donnerstag, 3. November 2011

Motto

 „Wenn man klug ist, ist einem allein darum zu tun, dass man Freude im Herzen habe.“

(Friedrich Wilhelm Nietzsche)

So sehr diese Devise ihre Richtigkeit gegenüber den Täuschungsversuchen der freudig erregten Moralapostelei hat, so sehr hat sie ihre Zutreffendheit als ihren eigenen wohlverdienten Lohn dahin.