Donnerstag, 19. Juni 2014

Camisardenproblem

Meine jüngste Schwester, übrigens die netteste Person, die ich kenne, meint mich als Negativisten verstehen zu dürfen.

Mir fällt dazu nur ein:
Der Abbé du Chaila spürte die Zufluchtsorte der Kamisarden auf, ließ sie beim Gottesdienst überfallen und zum Teil hängen, zum Teil einkerkern. Wegen dieser Gewalttaten wurde 1702 der Abbé mitsamt seiner Polizeitruppe erschlagen.“ (Quelle: Wiki)

Aber sicher doch: auf all dieses schien dennoch, das darf man keineswegs vergessen, die lächelnde Sonne des Midi, und der Abbé war gesehen worden, wie der seinem Sohn verstohlen zärtlich über die Haare streichelte, und manchen Camisarden hatten die Katholiken doch tatsächlich auch Hosen über dem Hintern gelassen, und der Dienst an Gott beinhaltet nicht immer und automatisch die Vernichtung seiner gegen ihn gleichgültigen Gegner, und manchmal kommt es auch vor, dass man gar nicht 35 Jahre eingekerkert wird, sondern gnädig gleich am Ort der Übeltat eingeäschert wird.
Und wenn der Geist zu schwach ist, kann er selbstverständlich ohne Hilfe der Feinde seiner Feinde den Oppressionsapparat nicht erschlagen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen