Montag, 10. September 2012

„Das Verschwinden des Menschen“


Eine kulturkritische Floskel, die schon in Saul Bellows frühem Roman »Herzog« verdeutlichte, dass man kein allzu feines Gespür für die Bruchstellen der amerikanischen Gesellschaft zu haben braucht, um rauszufinden, was da läuft.
»Das Leben eines jeden Staatsbürgers wird zum Geschäftsbetrieb«, wettert der Titelheld Herzog in einem Brief an den US-Präsidenten gegen den American Way of Life – und verlangt eine Umbesinnung: »Das menschliche Leben ist kein Geschäft.«

Ooooh doch! Wenn es keins wäre, hätte sich Dein Aufschrei ja wohl gar nicht erst eingestellt.

Auch für die Intellektuellen gilt also: 
Das größte Glück für die Herrschenden ist die Dummheit der Beherrschten.

Heute rechnen sich die Staatsbürger schon selber vor, wie viel an Almosen ihrer Hilflosigkeit überhaupt zusteht. Zerbrechen sich den Kopf ihrer Herrn in Statistiken und Gegengutachten.
Als ob da überhaupt auch nur einer zuhörte, wenn die Kostenfaktoren sich als Kostenfaktoren aufführen.

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