Sonntag, 13. Juli 2014

Blender

Gestern habe ich erstmals ein Fußballspiel nicht nur über die spätere mediale Verarbeitung mitgekriegt, sondern das Geschehen auf dem Bildschirm in flagranti erwischt.

Ich bin entsetzt.

Das Spiel war ja okay. 

Aber was der "Reporter" da an Kommentierendem absonderte, war das Infantilste, was mir je an Helden- und Halbgötterverehrung untergekommen ist. 
In den 50er Jahren folgten auf die Nennung der Satzgegenstände - die hörten sich an wie -"Boateng, Klose...usw." noch irgendwelche Satzaussagen. Jetzt sind sie nur noch eine Art "Schnätteräteng", halt  Ausrufezeichen: "Mario Götze der Erlöser!"

Mit eben solcher Inbrunst unterstellte sich seine Verbalproduktion einem Deutschland, das mir eher fern steht: "Die Welt beneidet Deutschland um diese Fußballer." 
Ich meine gehört zu haben: "Man kann sich gar nicht genug verneigen vor..."
Und da war nicht der eingeblendete Jesus - Impersonator von Rio gemeint.

Deutschland wurde ansonsten impersoniert von Eingeblendetem. Unter vielen anderen: von der unförmigen Frau Merkel und der Faschistenfresse Gauck.
Es machte also gar keinen Sinn, den Ton auszublenden. Die ins Bild gerückten Reaktionen der Verblendeten machten auch so klar, daß jede Menge Gefühlsaufwand angesagt sei.

Angesichts wessen eigentlich? 

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