Ein
alter Indianer sitzt mit seinem Enkel am Lagerfeuer.
Sagt
der Alte:
"Unser
Leben ist ein immerwährender Kampf. Ein Kampf gegen die Feinde von
außen und ein Kampf in uns selbst. Der wird von zwei Wölfen
geführt. Beide sind stark und kräftig. Einer ist böse. Seine
Waffen sind Vorurteile, Eifersucht, Neid und Hass. Der andere Wolf
ist gut. Er führt seinen Kampf mit Liebe, Verständnis, Hoffnung,
Großzügigkeit und den Glauben an das Gute im Menschen.
Enkel:
„Welcher Wolf gewinnt denn den Kampf?
Alter:
Der, den du fütterst."
Gell,
diese saublöde Geschichte hat euch Guten gefallen?!
(Das
wird schon seinen Grund haben, dass man unter der Eingabe „Ein
alter Indianer Liebe Hass fütterst“ in die Suchmaschine diese
Fabel ungefähr 6180 mal ergoogelt.)
Hab
ich mir schon gedacht, dass ihr mit lauter Liebe in den nächsten
Kampf zieht, den Krieg mit Verständnis und Hoffnung vorbereitet, und
an das Böse in eurem Gegner glaubt.
Ich
wünschte, ihr füttertet im kommenden Jahr großzügig auch euren
Hass auf die Kriegshetzer, einen gesunden Neid auf die
Friedensmarschierer, und so ein paar vernünftige Vorurteile gegen
die Waffenindustrie.
Ich
persönlich, der ich nichts von den dämlichen unter den Abstrakta
halte, werde als Böser meine Liebe zu dem oder jenem genau so
hingebungsvoll füttern, wie den Hass auf alle, die in Wort und Tat
liebevoll den Tod säen.
Fröhliche
Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Wir
sehen uns dann wieder im Januar.
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