Freitag, 16. Mai 2014

Ad me ipsum

...Radikalismus, ….dem keine Aktion mehr entspricht.“

Mich und meinesgleichen hat Walter Benjamin ganz zutreffend kritisiert: 
Heine, Kästner und alle anderen Routiniers kritischer Erkenntnis haben
„…nichts anderes im Auge als in negativistischer Ruhe sich selbst zu genießen.“

Doch schon die nächste Bestimmung unseres Tuns sollte vielleicht doch stutzig machen:
Die Verwandlung des politischen Kampfes aus einem Zwang zur Entscheidung in einen Gegenstand des Vergnügens.“

Welcher Zwang zur Entscheidung hat denn beispielsweise aus der Anti-Kriegspartei der damaligen Grünen die heutigen grünlackierten Kriegstreiber gemacht? 
Und darüber soll man nicht heiteren Gemüts schmunzeln dürfen?

Und wie sähe denn der politische Kampf aus, der verhindern hätte können, dass aus einer „Mit uns ist das nicht zu machen – Partei“ eine enthusiastische Teilnehmerin an der Großen Kopulation wird?

Halten wir fest: 
Kästners Weigerung, Parteisachliches zu liefern, ist nicht schuld an Benjamins Flucht vor dem Zugriff der Nazis ins Exil. 
 
Diese erzwungene Entscheidung  hätten noch nicht einmal mehrere bis viele Benjamins verhindern können.

Und bei dem Gedanken wird sogar mir plötzlich ganz anders als sonst.

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