Samstag, 22. März 2014

Freihandel


Es war einmal ein Töpfer, der lebte zufrieden von seiner Hände Arbeit und dem langsamen, aber stetigen Abverkauf seiner Tonwaren.

Da fiel es einem Reichen im Nachbarland ein, eine Tonwarenfabrik mit dem selben Sortiment zu errichten. Die maschinelle Massenproduktion senkte den Stückpreis seiner Töpfe weit unter den der Waren des Töpfers. Der Töpfer blieb daher auf seinem Warenlager sitzen, hungerte, und seine Familie darbte mit ihm.

Er bat den König um Hilfe: ob man denn nicht durch Schutzzölle oder Kontingentierung der Einfuhrquoten eine gewisse Chancenähnlichkeit auf dem Markt für seine Topfproduktion implementieren könnte?

Der Köníg aber ließ ihn wissen: „Als einem Mitglied der Glaubensgemeinschaft Freier Markt lasse ich mir von meinen Priestern der Statistik sagen, dass der Freihandel in den nächsten 20 Jahren ein Wachstum von 2 % erzielen wird, und dadurch 2000 neue Arbeitsplätze entstehen.“

Selbst wenn das stimmen sollte, das senkt doch die Zahl der schon existierenden 2 Millionen Arbeitslosen nur um einen verschwindenden Bruchteil davon.“

Sachzwang, mein Lieber, Sachzwang, der mich zum zukünftigen Wohltäter von 2000 zukünftigen Menschen macht.“

Usw... im aussichtslosen Disput des Wissens mit dem, der keines braucht.

Und wenn die beiden nicht gestorben sind, sondern bloß der Töpfer, dann lebt der König von seinem wohltätigen Wirtschaftswachstum bis auf den heutigen Tag nicht schlecht.

1 Kommentar:

  1. “Im außenpolitischen Vokabular reimt sich Freihandel auf Frieden und Warenaustausch auf Wohlstand.” (Joachim Gauck, Lautsprecher des Kapitals und Laienprediger der Glaubensgemeinschaft Freie Märkte)

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