Das
ist als moralisches Urteil über einen Zeitgenossen so ziemlich das
Vernichtendste, was so an Einschätzungen herumgereicht und deswegen als ganz
vorzügliches Gustostückerl und fingerfood gerne genossen wird.
Ich
habe Schwierigkeiten, diese Vorliebe zu verstehen.
Was
soll denn daran so verwerflich sein, wenn einer selbst sein Herr ist?
Haben
doch alle große Lust dazu.
(Wenn
man so rumhört: „...und mit 45 habe ich dann die erste Million
zusammen und ziehe mich auf die Bahamas zurück.“)
Ist
doch jeder gerne Subjekt, d. h. Herr seiner Taten und der dazu
nötigen Mittel.
Ach
so, Subjekt heißt ja verzwickterweise im Deutschen auch: „der
Unterworfene“!
Und
wenn es einer in seinem Gestus daran gebrechen lässt, nämlich an
dem Bewusstsein, dass er genau so ein armes Würstchen ist wie wir
alle, dann gehört der – mangels hergereichtem Arsch - in die Tonne
getreten.
Ich konstatiere: dieses Adjektiv ist die demokratischste Vokabel, die an Vulgarismen beim Beurteilen so umläuft.
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AntwortenLöschenEine Lücke in der Versprachlichung an der Stelle, wo sprachlogisch eigentlich etwas stehen müsste, verweist auf eine Tabuisierung, also eine Sache, die es zwar gibt, die aber einem Thematisierungsverbot unterliegt:
AntwortenLöschenEs gibt keinen "selbstsklavischen"! (Tihi!)