Der
moderne Staatsbürger fällt mir durch eine umfassend
in-diskriminierende Höflichkeit auf.
Soll
heißen: oberstes Gebot des Wohlverhaltens ist ihm, keinen
substanziellen Unterschied immer dann und dort zu machen, wo
tatsächlich Wichtiges davon abhienge.
Nun
ist es ja wirklich gleichgültig, ob einer Schwäbisch, Bayrisch oder
Plattdeutsch … usw. daherredet. Er redet halt anders.
Ich
finde auch nett von ihm, dass für ihn die Männer, denen die Frauen
nicht sehr anziehend vorkommen, als irgendwie anders abbuchen.
Aber
dass die rasch wachsende Anzahl deutscher Milliardäre einfach so anders sein sollen als wir, die sie dazu machen, das ist eine
lächerliche Großzügigkeit, der man ihre Interessiertheit an dem
Brett vor der Stirn der gebildeten Meinung ablesen kann.
Zudem
findet diese Gleichgültigkeit im holden Abstraktum „Anders“ sehr
schnell ihre Grenzen, die nicht ich, sondern der moderne Staatsbürger
zieht.
Bevor
ich mich aber Hassprediger nennen lasse, eruiere der mitlesende
Zensor bitteschön selber, wo die Grenze zwischen einem willkommenen
Ausländer einerseits und einem anspruchsvollen Wirtschaftsflüchtling
andererseits liegt.
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