Mittwoch, 6. August 2014

Die Bilderstürmer

hatten was z.B. gegen den überall herumhängenden Gekreuzigten. 
 
Das geschichtsnotorische Verbrechen, worauf sich die Abbildung bezieht, war ihnen gleichgültig. Stritten sich höchstens um Auslegungsfragen der Repräsentation. Sie wollten jedenfalls nicht zwischen dem Symbol und dem Justizmord dahinter unterschieden wissen.
Das böse Symbol ist es. Das muß weg. Dann geht das andere ganz von alleine.
 
Auch die Bilderstürmerfront des elektronischen Zeitalters denkt im selben Muster.
Das eine Bild ist ihnen sowieso hinlänglich alles böse Andere, das sich aber in seiner verbrecherischen Genese nicht weiter thematisiert gehört.
Schaffen diese Ikonoklasten die Darstellung ab, ist des Guten genug in die Welt gebracht.
Dieser moderne Frömmlerwahn verschafft ihnen die Freiheit wilder Forderungen zur Kontrolle des Internets.

Ob dann endlich die obszönen Gewaltdarstellungen dieser blutigen Staatshändel aufhören?

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