Samstag, 7. Dezember 2013

Moralkritik als Münchhausiade

Moralkritik kommt gar nicht gut an. 
 
Warum?

Das moralisch verseuchte Denken kennt nur den Umkipper: lobt er nicht unsere Bravheit, muss er ein Höllenhund sein.
Weil es darauf besteht, Sprechen und Handeln müssten eine Einheit sein, kann es sich nicht vorstellen, daß ein kreuzbraver Mann, aber fadengerader Denker, an ihm überhaupt etwas auszusetzen hat.
Dabei kennt es in seinem Pharisäertum die Kluft dazwischen nur zu genau, besteht aber darauf, daß gefälligst alle heucheln sollen, so schwer es ihnen auch fällt. Daran erkenne man doch gerade die moralische Aufführung.



Aus dem Sumpf und der Misere der Moral sich am eigenen Schopf herauszuziehen, ist natürlich eine Münchhausiade. Aber sie macht in Satire, Ironie, Parabel und Aphorismus mehr Spass als ihre sauertöpfische Gegnerin erlaubt und leider nicht verhindern kann.

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