Eine
Mutter besteigt den Bus.
Sie
trägt ein 6- bis 7-jähriges Kind bäuchlings an sich gepresst. Das
schreit aggressiv aus Leibeskräften und schlägt nach der Mutter.
Die Mutter versucht das Kind durch calmierendes „Sssccchhh“ zu
beruhigen.
Es
bringt nichts.
Ich
sehe die Windel aus den Jeans des bäuchlings auf den Schoß seiner
Mutter gepressten Kindes hervorquellen und rieche ihren frischen
Inhalt.
Höre
das nervenzerfetzende Geschrei.
Rieche
den Gestank.
Sehe
das in der Umarmung seiner Mutter vergeblich um sich schlagende Kind.
Es
hat etwas Normwidriges getan.
Nicht
freien Willens.
Aber
der Geruch verrät es.
Als
Mutter und Kind endlich den Bus an der Klinik verlassen, fühlen wir
alle uns erleichtert.
Durchs
Fenster sehe ich, dass das Kind auf dem Arm seiner Mutter jetzt sich
selbst ins Gesicht schlägt.
Immer
wieder.
Unaufhörlich.
Gibt
es ein trefflicheres Bild für die von ihrem Sündenbewusstsein
Gebeutelten?
Hauptsache,
es wird um sich geschlagen.
Wen
es dabei trifft, ist bei Bestrafungen zweitrangig.
Sie
gehen einem schrecklich auf die Nerven.
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