Sonntag, 25. Januar 2015

Alltagsnationalismus

Es ist gleichgültig, welches gesellschaftliche Problem des Deutschseins ein distanzierter Kritikus gerade am Wickel hat, irgendwann reicht es seinem Gegenüber, das verlautbart, dass es seine Tage „aber immer noch lieber in Deutschland, als in... (ad libitum)...“ verbringe.
Die Theorie zum aufgegriffenen Thema ist damit vom Tisch, bevor sie auch nur angefangen hätte, das Gegenüber wenigstens zum Schein mit irgendeinem von ihm dahingeworfenen Satz zu interessieren.
Vermutlich glaubt der Gesprächspartner, dass er mit einer eminent praxisorientierten Stellungnahme einen Stich gemacht habe.
Er irrt sich.
Er wollte damit nämlich keineswegs zu Protokoll gegeben haben, dass er nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen sei, doch lieber nicht auszuwandern.
Er hat schlicht ein theoriefernes Bekenntnis zu seinem rituellen Bedingungsrahmen abgelegt.

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