Freitag, 15. Mai 2015

Theorie und Praxis des Patriotismus

Den Nationalismus hält so mancher für was Schräges, rückt aber täglich brav mit der Straßenbahn zur Lebensarbeitszeit ein, die schon auch mal zum seriellen Zeitvertragsverhältnis von Praktikanten ausartet.
Und am Wochenende: „Deutschland vooor, noch ein Tooor.“

Und „DU BIST DEUTSCHLAND“ sagt ihnen was Herzwärmendes, ein „FÜR LIDL LOHNTS SICH“ hingegen sagt ihnen nichts, höchstens, dass da schon wieder Reinigungskosten von ihrem Geld anfallen. 
 
Sie sind nämlich ein einig Volk von Brüdern, und Nationalisten sind alle anderen jenseits der Grenze.

Aber das versuchsweise Ventilieren der These einer langsam ganz schön anwachsenden KOLLEKTIVSCHULD hält dieses Volksbrüderkollektiv für eine leider nicht justiziable, moralische Abwegigkeit, und wenn demnächst die Schlepperboote im Mittelmeer auf den Grund des nassen Massengrabs vom Militär niederkartätscht werden, war da bestimmt dieser fiese Euro-Nationalismus am Drücker. 



1 Kommentar:

  1. Nicht, dass ich plötzlich beim Verein der Gewissenswürmer eingetreten bin. Es ist halt mein altes Leiden, der Dialektik beim Arbeiten in Theorie und Praxis zuzuschauen.


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