Mittwoch, 2. Dezember 2015

Aus der Not eine Tugend machen

Diese Redensart will heute von der clever genutzten Chance in einer Zwangslage künden.

Dabei strotzt sie doch nur so vor Verachtung über das wohlfeile Taschenspielerkunststück, die zwangsweise aufgenötigten Entbehrungen zum freiwilligen frommen Fasten umzudeklarieren.

Zu Zeiten der Kirchenväter war diese Aufforderung zum Selbstbetrug allerdings noch ganz ernsthaft als tröstliche Empfehlung gedacht: wenn du schon ans Kreuz genagelt wirst, dann mache daraus ein Martyrium, also einen Beitrag zum Erlösungswerk der Menschheit.

Im heutigen Zeithorizont der massenhaft „verpassten Chancen“ wollen halt die Deppen des Wertgesetzes  lieber daran glauben, dass man aus der Scheiße, in die man bis zum Halse geritten wurde,  als gerissener Hund Geld machen kann.

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