Samstag, 28. Februar 2015

Institutionendemokratie Griechenland

Ich bin sehr für die Macht der Kontrolle.
Wenn ich darüber die Kontrollmacht hätte.

Juristisch abgesichertes Weltbild
Der Europäische Gerichtshof entscheidet, dass in Kriegen mit UN-Mandat grundsätzlich keine Kriegsverbrechen begangen werden.
Warum?
Kriegführende Staaten würden die nämlich sofort bestrafen.

Was macht man jetzt mit der entsetzlichen Gewissheit, dass im Krieg und in der Liebe alles erlaubt ist, und die Opfer verlässlich zum Schweigen gebracht wurden? Und überhaupt: Kläger und Beklagter identisch sind?
Gib einem Triebtäter ein Messer für seine Selbstkastration in die Hand und lege dann eiligst einen großen Abstand zwischen dich und den Übergabeort.

Über eine verbreitete Sorte Kapitalismuskritik
Wenn man sich vom Schlechten das Schlechte wegdenkt, bleibt nur
Gutes übrig. gell?
Die Gläubigen der Marktwirtschaftsreligion beten eine schöne Diarrhö an, die man sich auch mal ohne Durchfall denken kann.

Es ist mal wieder so weit.
Bin eine Woche auf Malta.
Internetkontaktlos.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Sehnsucht

Wollüstiges Gefühl beim Gedanken der Getrenntheit vom Absoluten.

Den vom Relativen gerne Gebeutelten ist das bekannt als „Absolut Wodka“, das absolut neue Handy, und generell die absolute Konsumfreiheit mit absoluter Priorität bei absolutem Hartz IV.

Meine Absolution kriegen die nicht.

Heiliges Ordnungsprinzip:

Einmischung des Staats in den Markt ist eine Todsünde.
Erhöht er die infernalischen Steuern auf Vermögen und Erbschaften, ist das ein Eingriff ins sakrosankte Marktgeschehen.
Senkt er die Steuern, dann erst recht.

Am besten, wir schaffen den Staat ganz ab und lassen die Banken das Marktgeschehen unter sich regeln.

Das kann man doch nicht vergleichen!

Doch.
Wenn man nicht nur Identitäten, sondern auch Abweichungen herausbekommen will.
Sollten die bei einem ernsthaft durchgeführten Systemvergleich ungünstig für das Verglichene ausfallen:
Das kann man doch nicht vergleichen!

Kreative Erkenntnistheorie

Sie meinen, das wäre ein Widerspruch in sich selbst?

Dann haben Sie noch nie eine von interessierten Kreisen in Auftrag gegebene Studie zum Thema „Von Schopenhauer bis zum Wahrheitsministerium“ gelesen.

Das Wahrheitsminsterium kann sich irren. Aber das ändert nichts an dieser Wahrheit.

Klartext zur Überwachungsdiskussion

Noch nie hat ein Gesetz eine Straftat verhindert.
Seine Verschärfung ist nichts als ein sich selbst legitimierender Irrsinn.
Sonst würden seine Urheber eingewiesen.

Das Schöpfen von Wissen in Politik und Jurisprudenz wird sich noch ein paar Generationen hinziehen.
Sobald es so weit ist, wird man es uns verabfolgen.

Der Unterschied zum Stand der Dinge wird nur ein definitörichter sein.

Mittwoch, 25. Februar 2015

Kategorisches Implikat

Man kann vom jeweiligen Standpunkt alles entweder hassen oder lieben.
Von daher der ganze Meinungsquatsch über das Allgemeine.
Über das Gemeinwesen ist also nichts Genaues auszumachen?
Mal nachschauen.
Halten wir versuchsweise für widerspruchsfrei, dass der individuelle Verzicht auf irgendeine Freiheit nur dann allgemein zustimmungsfähig ist, wenn alle etwas davon haben.

Und jetzt versucht mal über etwas, das so ist, zu lachen oder zu weinen.
Und wer was dagegen hat, versteht nicht, was eine logische Implikation ist.




Die beste Propaganda

ist eine, die man gar nicht merkt.

Die zweitbeste tut es aber auch, wenn die Adressaten sich ohnehin mit dem Sender über die Verteilung von Rechten und Freiheiten einig sind.

Dienstag, 24. Februar 2015

Konsensgesellschaft

Jene ungastliche Inkarnation der „Einigkeit“ , wo aber auch wirklich keineretwas zu verbergen hat“.

Intelligenz

Die beste Denkblockade, die als Schulbildung zu haben ist.

Die ohne Waffenschein

sind die Terroristen.

Die mit eigenhändig ausgefertigtem Waffenschein verteidigen die Freiheit.

Und Krieg heißt das überhaupt erst dann, wenn nicht nach seiner Beendigung die meisten Toten anfallen.


Montag, 23. Februar 2015

Ob es ein Volk gibt

diskutiert man nicht.
Man schafft es sich.

Ihr seid mir vielleicht ein Volk!


Einen Haufen,
der den Unterschied zwischen Gläubiger und Gläubigem für eine vernachlässigbare Größe hält, nennt man wie?

- Lemminge?

Was ist Deutsche Identitäterei?

Wählen
Vertrauensvoll sich selber in die Fresse hauen,
und danach immerzu, wer diesmal schuld war, schauen.


Wahlfreiheit

Es gibt zwar immer eine Alternative.

Aber nicht, wenn sie verboten ist.



Heimatschutz


Bundeswehr

Karriere mit Zukunft

Mit Volldampf ins Jenseits

Der Arbeitslosigkeit ein Schnippchen schlagen.
(Allgemeingut des Internets)

"Iden, Iden, Iden -Täterääää, täterääää, täteräää!"

Sonntag, 22. Februar 2015

Selbstbestimmung

Materialistisch gelesen wäre Selbstbestimmung: der Herr seiner Wünsche und ihrer Realisierungsmöglichkeiten zu sein.
Solche Leute gibt es. Nämlich die mit dem arbeitslosen Einkommen.
Zumeist plattköpfige Idioten, die Manager und Politiker brauchen, damit sie beim Golfen an den Gölfen nicht gestört werden.
Oder sich halt - alternativ - angeödet von sich, sich umbringen.

Sollte ein nationaler Haufen jemals über sich selbst bestimmen, wäre das ja wohl Demokratie, also das Überflüssigste, das logischerweise in jeder Herrschaft über sich selbst steckt.
Denn – nicht wahr - Herrschaft über sich selbst, braucht nur der, dem widrigenfalls sein Herr die Fresse einschlägt.

Schoppenstecher mitternachts.


Du muss - so als Mensch mal -
übahaup nix müssen.


Aber können kanns´u
auch nich
einfach so -
wassu wills.


Nicha?“

Der Selbsterhaltungstrieb


findet sich sogar noch in der widerlichen Häme der Abschiedsbriefe von Selbstmördern.
Auf seine Winkelzüge sollte man noch nicht einal theoretisch etwas Dauerhaftes bauen wollen.

„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Liebe im Herrn Versammelte, 
 
heute soll es in einer kurzen Besinnung um unser aller Hoffnung gehen.
Den ersten Weltkrieg haben die SPDler um des Burgfriedens willen, damit sie nicht als vaterlandslose Gesellen dastehen, noch zähneknirschend durchgewunken.
Beim zweiten hatten sie schon nicht mehr mitzureden.

Liebe Gemeinde, daraus haben sie gelernt.
Bei der Ratifizierung der Pariser Verträge durch den Bundestag der BRD am 27. Februar 1955 sah die erwachsen gewordene SPD keinen Anlass zum Organisieren von Widerstand gegen die Rüstung für die kommenden Friedensbemühungen per Krieg.

Liebe Brüder und Schwestern, die Zerschlagung Jugoslawiens durch den ersten - von Linken in die Welt gesetzten - Friedenskrieg war der Startschuss für die europäische Konkurrenz um die Verantwortung der SPD für das Mitmischen beim friedensstiftenden Aufrollen des Globus, vorläufig bis zum Hindukusch.

Lieber Gott, mach doch dass die SPD in Gestalt der Erzengel Gabriel und Steinmeier jetzt nicht nur Europa vorschieben, sondern mit ihren Sprachregelungen über die Kriegsvorbereitungen energisch den Fortschritt zum nächsten Weltfriedenskrieg betreiben.

Amen.




Technokraten

sind Techniker, die vorurteilslos - unter experter Ausnutzung seiner Eigenschaften - lediglich mit dem Material arbeiten, das sie vorfinden, unter strikter Anwendung jener Gesetze, die sie nicht zu verantworten haben.

Freitag, 20. Februar 2015

Über den interessegeleiteten Geist ist gut schimpfen.

Schwerer ist es für die hohe Kunst der Agitation schon, ihm diese Zwangsveranstaltung auszureden.
Darin feiert er schließlich seine Freiheit an jedem täglichen Stammtisch vom ZDF-Kleber alles Erbrochenen bis zum Rotary – Club.
Kaum schreibst du ihm zu seinen grotesken Tänzen die Methode seiner verschwiegenen Musik auf, lobt dich das Feuilleton hoch bis ins finale Erlöschen deiner Ideologiekritik.

In unwichtigen Fragen
macht es überhaupt nichts aus, wenn man eine eigene Meinung hätschelt.
Z. B. finde ich es ziemlich gruselig, dass die Fußballfans nach einer Serie von erfolglosen Spielen ihrer Mannschaft sich von einem Trainerwechsel was versprechen.
Selbst wenn ich mich irren sollte: wem ist damit ein Leid getan?


Patt

Die meisten Menschen können mir nichts geben.
Am besten komme ich aus mit denen, die mir nichts nehmen wollen.

Mit großer Bestürzung hören diejenigen, von denen ich mir nichts verkaufen lasse, dass die Beweislage nicht ausreicht, mich wegzusperren.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Denkfabriken

Die soll es tatsächlich geben.
Englisch „think tanks“ kommt dem, was da getrieben wird, schon näher.
Das sind Panzer! (Wortspiel!)
Und die haben mit Denken so viel zu tun wie der JÄGERMEISTER mit einem Jäger.


Zur Durchschlagskraft der Moral

Wenn alle sich so anständig aufführten wie ich, dann bräuchte es gar nicht diese gewaltigen Zurüstungen der Staatsmacht.“

Nun will aber partout die Beobachtung gemacht sein, dass gute Tischmanieren den Staat kein bisschen beeindrucken.
Und ganz im Gegenteil der Staat sich bisweilen aufführt wie ein dahergelaufener Rabauke, und das auch noch erfolgreich als die angesagte Moral durchdrückt.
Mit der Ersetzung des einen durch die andere wird es wohl nichts werden.

Wussten Sie eigentlich, dass gegen Sie Haftbefehl, Zwangsvollstreckung und andere Repressalien in Gang gesetzt werden, falls Sie sich weigern, für die staatliche Propaganda von Kriegstreibern auch noch die GEZ-Zwangsgebühren abzudrücken?
Um nur eine der albernsten Rotznäsigkeiten dieses Radaubruders zu erwähnen.

„Diktatur des Proletariats“ und Kollektiv


So was ganz Ähnliches wie Demokratie.
Die es ja auch nur in der Theorie gibt.

Schaut...doch...hin!



Kollektivismus
In den flüchten sich die Freien, als ob sie nicht schon immer hierarchisch einsortiert wären.
Und bevölkern so ihre Familienrudel, volksgemeinschaften in der corporate identity ihres Betriebs, kameradschaften in der einen oder anderen Abteilung des Heeres, verbrüdern sich in einer ungenießbaren Genossenschaft, kuscheln in Karnevals-Vereinen.
 
Kuhstallkälte des kapitalistischen Kollektivs.

„Das Ewig - Weibliche zieht uns...“

schon irgendwohin. 
Siehe:
Margaret Thatcher,
Ursula von der Leyen,
Angela Merkel,
Katrin Göring - Eckardt,
Eva Hermann,
Marine Le Pen,
Madeleine Albright,
Friede Springer,
Liz Mohn,
Susanne Klatten,
Silvia Quandt,
Hannelore Kraft,
Beate Zschäpe,
Condoleeza Rice.....

(Ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Ich denke, es gibt schon ein gesellschaftliches Interesse an der Propagation von Bildungsschrott.
Es ist nämlich kein Zufall, dass die historische Arbeiterbewegung den Idealismus Schillers als Kronzeugen ihrer ehrenwerten Anliegen adoptierte, und die Schutzfristen für geistiges Eigentum ausgerechnet zum Zeitpunkt des letzten von Deutschen gewonnenen Kriegs verkürzt wurden, damit der hemdsärmelige Goethe – nicht der aufhebenswerte – unter die Leute kommt. (Gründung des Reclam-Verlags)

Ich entschuldige mich ausdrücklich beim Leser, dass ich mich ausnahmsweise zu einem Argument hinreißen ließ. Aber manchmal platzt einem einfach der Kragen, wenn man die vorsätzlichen Blödheimer an der Gender-Front sich genüsslich in ihrer eigenen Scheiße wälzen sieht.

Si vis pacem para bellum

(lat.: Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor)
Und da sage noch einer, die gute alte humanistische Erziehung sei für die Katz.
Wisst ihr, was wir jetzt brauchen? Mehr US-Militärausgaben für den Frieden. Obwohl der US-Militärhaushalt jetzt schon acht mal höher ist als der Russlands.
Glaubt ihr nicht? Das ist das außenpolitische Programm des möglichen nächsten Präsidenten, Jeb Bush.

In a speech in Chicago, Mr Bush outlined a broad strategy of projecting American power and addressing "the shortfalls in our defence spending".

[...]

"I believe fundamentally that weakness invites war … and strength encourages peace," Mr Bush said.

Wie gesagt, es geht nichts über eine saftige Bildung von fundamentalistischen Arschlöchern an der Macht.

(Ich erwähne das nur für den Fall, dass einer nicht mitbekommen haben sollte, dass es nur noch Einwanderungsländer gibt, aber kein erwägenswertes Auswanderungsland mehr auf diesem bissl noch nicht zerstörten Globus.)

Ich gehe so ungern durch Städte.

In den Schaufenstern mit all dem Trödel gewahrst du unvermittelt deine eigene Fratze neben denen der anderen Idioten.



Das Relative und das Absolute


Es ist ja richtig, dass einem kein Politiker „den Kontakt mit dem Absoluten verwehren oder verstellen kann“ (Strittmatter: Tagebücher). Aber das hatte ja auch keiner von denen vor.

Im Gegenteil: jeder kann stolz darauf hinweisen, dass er das Interesse am Absoluten durch seine Aktivität erst so richtig in Schwung gebracht habe. 
Das Existenzielle ist der Feind der "essentials". 






Mittwoch, 18. Februar 2015

Der Begriff


eines Ge- oder Vermeinten ist solange unbekannt, wie man auf Verurteilung oder Beurteilung aus ist.
Recht bekommen/behalten und Schuldige finden zu wollen erspart sich meinungsstark das begriffliche Urteil.
Das dann in voller Härte zuschlägt.

Und alle wundern sich.
Wo sie "es doch so gut gemeint" hatten.

   
Alternativlos
Das Schöne an der Wahl: hinterher haben sie keine mehr.
Kriegen auch keine mehr.

Unbenommen - von den Gewählten - bleibt ihnen, Vernunft für eine von mehreren möglichen Herangehensweisen zu halten.

Staat, die oberste Instanz in Moralibus


Ein beliebter Vorwurf der politischen Szene ist der eines angeblich defizienten Informationsflusses zwischen Führung und Gefolgschaft, der zu einer gewissen Realitätsblindheit der wichtigeren der Menschen führe.
Also schreibt diese Szene unentwegt offene Briefe an ihre Regierung, damit keiner mehr sagen kann: „Wenn das der Führer wüsste....“

Die Bundesregierung nimmt aber – wie sie selbst verlautbart – grundsätzlich keine Stellung zu offenen Briefen.

Da kann man nun wirklich nicht sagen, dass hier nicht umfassender Bescheid gegeben würde: „Ich Chef...du blöd...“

Könnte es sein, dass diese sich die Finger wundschreibenden Normdemokraten sich einfach über das täuschen, was demokratische Moral ist?

Phantasie


Warten auf einen nicht ankommenden Zug, in ihn einsteigen, und auch wieder von dort, wo man war, zurückkehren, um befriedigt nach Hause zu gehen.

Lauter kleine Fernsehspiele mit den Ausharrenden als Mittelpunktshelden.

Ich wünschte, meine Träume wären so real wie diese medial veblödeten Deppen.

Dienstag, 17. Februar 2015

Tiervergleiche


In Neu-Delhi, lese ich, hat eine Affenherde den Bürgermeister gekillt.
Das zeigt, dass selbst das Tier so dann und wann
auf das Niveau des Menschen sinken kann.
(Mit Dank an Jonathan Swift)

Anbetung


Früher versammelte ich mich öfter mit den anderen in Seinem Namen.
Aber Er interessierte sich nicht für das, was ich ihm zu sagen hatte.


Seit ich nicht mehr hingehe, um ihn zu wählen, ist es auch nicht anders geworden.

Das Herbeiregieren von Ungerechtigkeit


taugt nur dann etwas, wenn keiner von ihrer Nutznießerschaft ausgeschlossen wird.

Diplomatie will den Sieg ohne Krieg


Wir lassen uns auf jeden Kompromiss ein, der unsere Überlegenheit und unseren Vorteil sichert.

Unterzeichnet:
Die westliche Wertgemeinschaft

Montag, 16. Februar 2015

Tunesien


Ein Körper ist etwas, das unter die unauffälligen Begleiterscheinungen des Lebens fallen sollte. Trotz seiner fast nicht spürbaren Anwesenheit folgt er jedem unserer Winke zuverlässig und unverzüglich.
Und was ist?
Lässt sich der Kerl doch in letzter Zeit von mir herumschleppen und hat ständig was zu Maulen und zu Meckern. Von seiner zuverlässigen Unzuverlässigkeit ganz zu schweigen.
Und mit so was ist man nun unterwegs!

Gleich den ersten Tag führte sich dieser deroutierte Domestik unanständig auf. Mit der Metro du Sahel war ich von Monastir nach Sousse gefahren, um u. a. den dortigen Ribat (Wehrkloster) zu erlaufen. Schon beim Abstieg vom Wachtturm wurde mir ganz anders.
Nun lasse ich mir grundsätzlich von Leuten, die ich füttere, nichts sagen. Aber diese Plebejer haben anscheinend ihre Mittel, sich nachdrücklich Beachtung zu verschaffen. Das bissl Aufstieg zur Kasbah hab ich mir von denen zwar nicht ausreden lassen, aber ich war doch froh, als wir schließlich gemeinsam die wunderschönen Mosaiken im dortigen archeologischen Museum auf ebener Strecke abschreiten durften.
Diese Besichtigung der tunesischen Mosaikenmuseen, von denen es auch in Tunis (Bardo - Museum) und in El Djem Mustergültiges für den Kulturgeschichtsbeflissenen zu genießen gibt, waren immer die Versöhnungsphasen zwischen mir und meinem Beinwerk.

Man muss sich klar machen, dass es ja über den Alltag und das Brauchtum der Römer und ihre Kolonisierten keine Photos oder gemalte Bilder gibt. Was wir darüber wissen, steht auch nicht in den überlieferten Schriftrollen. Und so kommt es, dass man anhand der Mosaiken gut überprüfen kann, ob ein Historienschinken aus Hollywood z. B. über die Gladiatorenkämpfe Ähnlichkeit mit der damaligen Wirklichkeit hat.
Und die Realitätstreue der Mosaiken gibt auch Auskunft darüber, dass es in Nordafrika damals noch Berberlöwen, Panther und Berberaffen gegeben hat. Erst die Französischen Kolonialherren haben es im 19. Jahrhundert geschafft, den Imperialismus der Römer in diesem Punkte an sein logisches Ende zu führen: Ausrottung.

Die Medina und die Souks dieser Stadt haben noch exotische Ecken, die einem ein punktuelles 1001-Nacht-Erlebnis vermitteln. Ansonsten dringt die Bewirtschaftung der Armut in die ehemaligen Handwerkergassen vor und zersetzt sie mit Tonnen von Jeans für die Besserverdienenden und Trainingsanzügen für die, die auch was anziehen müssen. Fürs Obenherum und Untendran gibt es ebenfalls - vom westlichen Trödel bis zum Distinkten aus Paris - was für die zu erlegenden Dinare (von römisch Denarius), die dann endgültig weg sind.


Bahnfahrt nach Mahdia
Mit der Metro nach dem Süden. Mein Gott, ich verlange ja nicht mehr viel, aber ein bissl mehr als der unendliche Plastiktüten-Müll in einer reizlosen Kulturlandschaft hätte es schon sein dürfen.
Dass die Tunesier nicht in ihrem eigenen Müll ersticken, liegt ausschließlich daran, dass der Wind alle blauen und weißen und schwarzen Plastiktüten an das nächstgelegene prominente Hindernis fegt: Olivenbäume und Opuntienhecken.
Man kann auf der Fahrt auch besichtigen, was es heißt, ein „Schwellenland „ zu sein. Ganze Städte aus unfertigen Häusern erzählen kilometerlang vom gewaltigen Hupf zur Schwelle und dem auf halbem Wege anschließenden Plumps zurück. Im Aufbau erstarrte Geisterstädte, durch deren leere Fensterhöhen der Wind fegt: Totenköpfe diesseits der „Schwelle“.
Vergeblichkeit heißt das Gesetz, das von der Krise des Kapitals über die lebendige Arbeit verhängt wird.

Das Entern eines tunesischen Massenbeförderungsmittels ist ein gesundheitsgefährdendes Unternehmen. Das Gedrängel entsteht nicht bloß aus dem verständlichen Wunsch der abgearbeiteten Bevölkerung, durch den Einsatz von Ellbogen und Körperarbeit einen Sitzplatz zu kapern, die Aussteigenden sind absolut zeitgleich der Auffassung, sie müssten ausgerechnet jetzt und hier aussteigen. Mit meiner auf dem Kasernenhof gestählten Stimme habe ich mir mehrmals eine Gasse für den Ausstieg freibrüllen müssen.

Tunis
Auf der Hinfahrt kommt die Bahn durch Hergla, einen berühmten Wallfahrtsort.
Der Marabut Sidi Bou Mendil hatte dort schon im 10. Jahrhundert herausgefunden, wie man auf seinem Taschentuch nach Mekka fliegt. Leider ist er nicht alt genug geworden, um diese ökonomisch und ökologisch reizvolle Variante zum Flugzeug an seine Schüler weiterzugeben.
Das erste, was in Tunis auffällt, sind die Stacheldrahtverhaue vor strategisch wichtigen oder symbolträchtigen Gebäuden. Panzerfahrzeug und mit Schießzeug ausgestattetes Militär gleich daneben.
Die herbeirevolutionierte und dann auch schon mal demokratisch gewählte politische Führung hegt mit Recht die Befürchtung, dass der Zusammenhang von verheerender Wirtschaftssituation und dem Auf-der-Stelle-Treten derer, die das auch nach vier Jahren „arabischen Frühlings“ nicht ändern wollen, der Bevölkerung auf die Dauer nicht verborgen bleiben wird.

Das Wichtigste für mich: das Bardo-Museum in einem alten Palast mit der Spezialausstellung zur Tunisreise von Macke, Klee und Moilliet. Letzteren kennt der Leser aus Hermann Hesses Erzählung „Klingsors letzter Sommer“.


Kairouan
Die „Heilige Stadt“. Mehrere Wallfahrten dorthin gelten einem Hadsch nach Mekka gleich.

Irgendwie der Höhepunkt meiner tunesischen Spaziergänge. Die Schönheit einer untergehenden Kultur neben dem Müll. Die sterbende Hälfte einer sterbenden Welt gefällt.
Wenn die neue Weltreligion wenigstens etwas zu bieten hätte...

Weltherrschaft war schon immer ein Gedanke von exquisiter Blödheit gewesen. Jede letzte Grenzverziehung verweist ungerührt auf die ganz neu auftauchenden Feinde dahinter.
Heute, wo die Grenzen für ein free-for-all des verallgemeinerten Lebensstils der Bereicherung keine Rolle mehr spielen, ist umgekehrt der Nationalismus bestenfalls eine Untersparte der abendlichen Fernseh-Erbauung.


El Djem
Man fährt da wegen des gut erhaltenen, kolossalen Amphitheaters inmitten des größten zusammenhängenden Ölbaumgebiets der Welt hin. Erbaut wurde das von den reichen Großgrundbesitzern, die mit ihrem Öl die ganze antike Welt versorgten.

Das stach den immer gierigen römischen Senatoren in die Augen, und sie schickten einen neuen Procurator hin, der die Ölsteuerschraube anziehen sollte.
Aufstand der dortigen „landed gentry“, die den Gesandten des Kaisers Maximinus im Jahre 238 unserer Zeitrechnung lynchten. Der Kaiser ließ zur Strafe den Ort niederbrennen und plündern. Und zwar so gründlich, dass die noch vor kurzem als Einnahmequelle geplante Reichtumsschöpferin verarmt dahinsiechte.

Es bereitet mir ein großes moralisches Vergnügen, von der dergestalt ergebnislos gescheiterten Gier der römischen Senatoren zu lesen.
 Es mögen sich das die heutigen europäischen Gierschlünde hinter die Ohren schreiben: man kann die Quelle seiner Bereicherung auch durch eigene Blödheit verstopfen.


Auf der Busfahrt nach Hammamet/Nabeul
werde ich dessen inne, dass ich seit 6 Tagen keine einzige Verkehrsampel gesehen habe. Meine Zunge möge mir aus dem Munde faulen, wenn ich nicht die Wahrheit spreche: keine einzige Ampel!

Hundert Mal möge Allah meinen Computer abstürzen machen, wenn ich lüge: ich habe auch keinen einzigen Hund gesehen. Die zahllosen Katzen führen hier ein strenges Regiment über die Müllhaufen.
Na ja, einmal habe ich doch am fernen Horizont etwas wie einen klapprigen Hund vorüberschleichen gesehen. Aber ich hätte ja auch einfach in die andere Richtung schauen können.

Sämtliche Verwünschungen meiner Feinde mögen mich gleichzeitig treffen, wenn der feinsandige Sand der tunesischen Strände, d.h. der feinste Sand an den Küsten aller sieben Meere, mir nicht die Augen wundgerieben hat.

Dennoch konnte ich sehr gut die zwei unterschiedlichen Ausführungen der tunesischen Frau von einander trennen. Die eine nenne ich mal „die Gazelle“. Und jeder weiß genau, was ich damit meine: ihr Gang, ihre Mimik, ihre Gestik...es gibt nichts an ihr, was dich nicht fasziniert.
Und dann ist da der sich einem Haushaltsgerät (Kühlschrank, Waschmaschine, Elektroherd) annähernde Typus, der ohne diese weit fallenden Umhänge eine darunter befindliche Kugel offenbaren würde.
Allahs Blitz möge mich beim Scheißen treffen, wenn ich euch falsch unterrichte: aber letzterer Typus geht aus ersterem hervor, und zwar aus und unter der Hand von Olivenölhändlern und Zuckerbäckern.
Und seufzend sieht man die Gazellen mit flachen, aber großen Kartons die Lasterhöhlen besagter Zuckerbäcker kichernd verlassen.

Z.B. Folter- und NSA-Berichte

Selbstverständlich hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Über das, was wir ihm zu lesen geben.






Sonntag, 15. Februar 2015

Die großen Religionsstifter


saßen allesamt am Fluss ihrer Zeit.
Alle anderen Flüsse waren längst ausgetrocknet. Sie hatten also gut ihre Kompensation des Mangels predigen.

Wer aber lehrt in Zeiten des Überflusses?
Bei anhaltendem Mangel?


Die Öffentlichkeitsarbeit.

Die Ethik

macht sich Sorgen darum, wie der Mensch denn leben solle.
Soll er ja gar nicht, sagt sein den nächsten Krieg vorbereitender Staat.
Und wenn, dann wird er ihm schon sagen wie.

Tunesien


Erst hat sich hier herum ein Augustinus die Erbsünde, und die ewigen Höllenstrafen einfallen lassen.

An die Stelle dieses Aberglaubens setzten dann die Araber ihren.
Mit Wehrklöstern (Ribat) widersetzten sie sich jahrhundertelang erfolgreich den Usurpationsversuchen der Christenheit.
Es zeigte sich aber: „Allah ist groß.“ Der Kapitalistengott ist auf die Dauer größer.

Die dort ansässigen Leute haben sich all das einleuchten lassen. Sie werden sich auch die neue Weltreligion gefallen lassen.
Mehr braucht man über den Lauf der Welt gar nicht zu wissen.

Hartz IV

Einsitzen im Lebensvollzug.

Job-Center

Von den Leibesstrafen bis zur Abwicklung von Leben durch Lebensvollzugsbeamte hat die Gewalt einen langen Weg des Verbergens ihres wahren Namens hinter sich gebracht.

Untätigkeit der politischen Führung


liegt immer dann vor, wenn die politische Agenda eines Vasallenstaats der USA das Programm der Weltherrschaft der Richtigen nicht mit letzter Kraft befördert.

Samstag, 7. Februar 2015

“Krieg oder Frieden – Auf Merkel kommt es an”

schreibt SPON.

Wenn das stimmt, habt ihr alle schon wieder was entsetzlich falsch gemacht.

Robert McNamara


Ein hoher Intelligenzquotient und die beste Bildung, die man überhaupt haben kann, sind keine Hindernisse bei einer Karriere als staatlich lizenzierter Massenmörder.

Der niedrige eines Hinterwäldlers übrigens auch nicht.

Staatsfreunde aufgepasst!


Wer das Gewaltmonopol will, darf sich nicht wundern, wenn es definitionsgemäß keinen geben darf, der auf die Machenschaften des Monopolisten aufpasst.

Weil ich euch keine Karte aus dem Knast schreiben müssen möchte, weise ich ausdrücklich darauf hin, dass das kein Aufruf zur Gewalt ist, sondern ein unerfreulicher Gedanke zur Ideologie der „checks and balances“.

Heldenverehrung


ist das übelste der weithin empfohlenen Selbstverwirklichungsprogramme. Du brauchst es ja bloß so zu machen wie dein Heros, und schon ist die Welt in Ordnung.
Mach´s doch wie der Hoeneß.
Und ganz existentiell: schieße nicht, und schon ist es aus mit dem Krieg.

Die Freiheit des Einzelnen, auch den plattköpfigsten Unfug über seine Freiheit zu propagieren, macht jede politische Motion überflüssig, also platt.
Wem ich das sage?
Weiß der Geier. Ich habe ein Berufsleben lang solche Klöpse an der Uni rausgehauen.
Und? Hatte das irgendeine nachweisbare Wirkung?

Ach, Ihr Beter und Pragmatiker!
Wenn der hundsgewöhliche Furz von Geist, der da pupst, wo er will, sich von euren Utilitätserwägungen oder irgendwelchen Effekten abhängig machen wollte, gäbe es ihn gar nicht.
Sondern nur die Effekten in den Schließfächern der Banken.


Hallo, ihr zwei Mitleser aus Deutschland!
Bin mal eben eine Woche in Tunesien.Wir lesen uns also erst wieder am 15. huius.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Erfolgsaussichten guter Ideen


Die generelle Aufhebung der Immunität von Politikern würde zwar die Sicherheitslage der Völker weltweit automatisch verbessern, aber die Einkommenslage derer, die das beschließen müssten, ebenso automatisch massiv verschlechtern.



Und plötzlich bist du Terrorist.

Frankreichs Familienmitglieder werden derzeit fundamental gegeneinander aufgehetzt. Sie werden dazu angehalten, auf eventuelle Zeichen von Radikalisierung in der falschen Richtung zu achten. Und das sind laut Französischer Regierung folgende:
  • Misstrauen gegenüber alten FreundInnen hegen
  • die Familie ablehnen
  • schonungslose/brutale Änderung der Essgewohnheiten
  • Weigerung, die Schule oder Ausbildung zu besuchen
  • keine Musik mehr zu hören
  • kein Fernsehen mehr zu sehen oder ins Kino zu gehen
  • nicht mehr zum Sport zu gehen, weil dieser gemischt stattfindet
  • Änderung des Kleidungsstils, Mädchen bedecken ihre Körper
  • Recherche auf Webseiten oder in sozialen Netzwerken, die dem Charakter nach radikal oder extremistisch sind
Aber auch wenn sie sich in sich selbst zurückziehen, antisoziale Absichten äußern, jedwede Form von Autorität oder das Gemeinschaftsleben ablehnen. Muss man sie gegebenenfalls anzeigen, denunzieren?
Die meisten der Signale treffen auf mich zu: Ablehnung der Fernsehpropaganda, kaum Kino, zurückgezogen, misstrauisch gegenüber Leuten, die gerne abstrafen und foltern (60 Prozent der Deutschen), antisozial gegen Konkurrenzgeier, extrem autoritätsscheu und auf jenen radikalen Websites unterwegs, die die jeweils neuesten Lügen des ZDF publik machen.

Und morgen will ich in ein islamisches Land fliegen.
Na wenn das mal gut geht!



Nach dem Entwurf der geplanten, sehr weit gefassten Vorschrift der Anti-Terrorgesetzgebung für die Deutschen sind künftig sogar bloße Pläne oder gar Gedanken strafbar, ohne dass der Verdächtige bis dahin auch nur irgendwas konkret gemacht hat.
Das gab es bislang nur in der Religion, dass schon Gedanken und Worte ohne deren praktische Umsetzung dem Sünder Ungemach bereiteten. Man braucht noch nicht einmal Gott zu kreuzigen, schon den Namen seines Vaters unnütz in den Mund zu nehmen, reicht im religiösen Gesinnungsstrafrecht.
Was ich seit Jahren predige: „Herrschaft“ ist ein Kürzel von Heilsreligion.
 Der Staat tarnt sich gern als der Hafen des Heils.
Extra istam ecclesiam nulla salus.

Bekenntnis

Wie leicht es doch ist, sich zu allen möglichen Werten zu bekennen!

Auch ich beeile mich, alle mir zu Gehör gebrachten Werte mit großem Aplomb zu unterschreiben.
Mit Ausnahme der sich täglich gründlich diskreditierenden der „westlichen Wertegemeinschaft“.

Waffenexporte

Die Bundesbürger sind laut irgendwelcher Umfragen für strengere Regeln bei Waffenexporten.

Ich verstehe es einfach nicht. Kann mir mal einer erklären, was in den Köpfen dieser Michels und ihrer friedliebenden Abteilungen vorgeht?

Also gegen das Geschäft mit dem millionenfachen Tod durch die arbeitsplatzsichernden Waffenexporte haben sie erst mal gar nichts.
Und dann hätten sie gerne eine Dosierung der anfallenden Leichenraten durch den Verkauf von Waffen, die laut Regelung niemals als solche in Anschlag gebracht werden?
Geht´s noch?

Wie gut, dass die Regierung der Michels da nicht mehr so heuchlerisch sich an sich selbst vorbeischleicht.
Das Statistische Bundesamt wollte künftig monatlich die Daten zu den deutschen Rüstungsexporten publizieren und damit für mehr Transparenz sorgen. Doch daraus wird wohl nichts laut ZEIT online. Obwohl das Bundeswirtschaftsministerium der Veröffentlichung zugestimmt habe, würden voraussichtlich die meisten Daten geschwärzt . 
Wenigstens die Regierenden stehen zu ihren Sauereien. 
Nach dem Vorbild des Folterreports der USA, der ja auch seitenweise geschwärzt ist.
Jetzt kann jeder ganz transparent nachlesen, dass alles seine Richtigkeit mit Folter und dem Leute-durch-Tötung-überzeugen hat, und der Schutzfunktion des Staates wird im selben Zuge Genüge getan.